Chiapas im Maßstab 1:87 – wie ein beeindruckendes Fan-Modell der Phantasialand-Wasserbahn entsteht

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Chiapas Modell
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Chiapas ist die neue Wasserbahn im Phantasialand. Als bisher größte Einzelinvestition des Freizeitparks eröffnete Chiapas zu Beginn der Saison 2014 und begeisterte Fachleute und Fans gleichermaßen mit unglaublich großer Detailverliebtheit. Diese beeindruckte auch einen Hobby-Modellbauer, der derzeit Chiapas im Maßstab 1:87 entstehen lässt.

Hausfassade, Mülleimer, Bänke – was für den normalen Freizeitpark-Besucher nichts Spektakuläres darstellt, hat Marco auf Fotos gebannt. Das sind allerdings nur wenige der Motive der fast 1.200 Bilder und 60 Videos, die sich heute auf seiner Festplatte befinden. Der 17-Jährige hat alle Ecken von Chiapas und dem umliegenden Bereich mit der Kamera festgehalten. Das alles für ein großes Ziel: ein detailliertes Modell der Wasserbahn zu erschaffen.

Chiapas Modell Entstehung

Viele Teile des Chiapa-Modells sind bereits sehr fortgeschritten. Die Liebe zum Detail ist deutlich zu erkennen.

Marco Keuer

Marco Keuer – Bauherr der Mini-Wasserbahn Chiapas.

Zuerst war es nur eine Utopie

„Anfang der Sommersaison 2014 witzelte ich noch darüber, dass ich Chiapas einmal nachbauen würde. Anfangs dachte ich, dass die Anlage zu schwer sei, aber irgendwie ließ mich der Gedanke nicht mehr los. Aus einer wilden Idee wurde dann doch auf einmal ernst und ich begann mit der Planung,“ erzählt Marco. Es ist nicht sein erstes Modell. Seit er 10 Jahre alt ist baut er Stadien und Arenen im Miniformat – anfangs noch fiktiver Natur, später dann nach realem Vorbild die Allianz Arena, sogar mit Beleuchtung.

Mit Chiapas hat er sich nun einem ganz anderen Kaliber angenommen, das auch die eine oder andere Schwierigkeit mit sich bringt. „Das Schwierige sind die realen Gegebenheiten im Phantasialand. Man hat nicht viel Platz und muss alles auf engstem Raum bauen. Die vorherigen Modelle waren von der Fläche her weitläufig, aber Chiapas ist sehr eng und kompakt gebaut. Alle Wege, Felsen, Rinnen und sonstigen Kram so unterzubekommen, dass es passt, ist manchmal ganz schön schwierig. Aber auch die vielen kleinen Details, die typisch für das Phantasialand sind, sind zum Teil schwierig hinzubekommen.“

„Besonders gereizt haben mich die vielen Details.“

Doch genau das war der Grund, warum er Chiapas als Modell nachbauen wollte. „Ich habe den Bau der echten Anlage im Phantasialand immer verfolgt und fand es wahnsinnig interessant, was man da Tolles baut. Besonders gereizt haben mich dabei die vielen Details und die Anlage selbst.“

Chiapas Modell Baustelle

Ein bisschen Spaß darf bei der ganzen Arbeit auch sein: Baustellenfahrzeuge für Mini-Chiapas.

Startschuss für das Chiapas-Modell war letztendlich am 5. August 2014. An diesem Tag wurde damit begonnen einen Tisch speziell für das Modell zu fertigen. Diesen ersten Schritt überließ Marco jedoch einem Profi. Seitdem wächst Chiapas auf dem Modelltisch – und zwar richtig zügig. Marco versucht so oft wie möglich daran zu arbeiten, meistens schafft er es vier- bis sechsmal die Woche.

Wie die Wasserbahn im Miniaturformat entsteht

Wie genau wird nun allerdings aus der Idee im Kopf und dem recherchierten Bild- und Videomaterial ein Modell? „Wenn ich vorbereitet bin, plane ich meine Arbeit. Meist erstelle ich ein paar Zeichnungen. Die Grundfläche wird über ‚Google Earth‘ vermessen und in den Maßstab umgerechnet. Auf der Baufläche werden nun bestimmte Winkel aufgezeichnet und Bezugsseiten gelegt. Dann kann der Bau auch schon beginnen,“ verrät Marco. Als Hauptwerkstoffe kommen dabei Papier und Pappe zum Einsatz.

Chiapas Modell Skizzen

Bevor tatsächlich gebaut wird, werden Zeichnungen und Skizzen angefertigt.

Bis heute wurden bereits rund 3 m² Pappe verarbeitet. Für den nötigen Halt sorgt zu 90 Prozent Heißkleber, und zwar nicht wenig. Für Chiapas wurde schon ein halbes Kilo verklebt. Die Materialkosten belaufen sich auf aktuell über 100 Euro und bis zum fertigen Modell wird Mini-Chiapas sicher noch den einen oder anderen Euro verschlingen. Denn das soll perfekt werden. „Oft passiert es, das mir etwas nicht gefällt und alles wieder abgerissen wird. Dann starte ich nochmal neu.“

125 Stunden hat Marco so inzwischen in das Projekt investiert. Wie viele es noch werden, ist noch nicht abzusehen. Gut Ding will eben Weile haben. Bei Chiapas, dem Original im Phantasialand, konnte man einen geplanten Eröffnungstermin auch nicht einhalten und musste die Attraktion um eine ganze Saison verschieben. Marco legt sich da bezüglich einer Fertigstellung erst gar nicht fest. „Es ist noch viel Arbeit, aber man könnte eventuell schon zum Jahreswechsel alles fertig sehen. Ich gehe aber davon aus, dass ich mir mehr Zeit nehme und länger brauche. Ich möchte mich auch nicht an einen Termin klammern.“

Einen weiteren, viel größeren Unterschied zum Wasserbahn-Vorbild wird das Modell dann auch noch haben: Mini-Chiapas wird ohne Wasser auskommen. Da das Modell größtenteils aus Papier und Pappe besteht, ist ein echter Wasserfluss nicht möglich. Stattdessen setzt Marco auf ein spezielles Harz, welches später genau so wie Wasser aussieht.

Chiapas Modell Abfahrt

Chiapas bietet mit einer 53°-Abfahrt die steilste einer Wildwasserbahn – auch im Modell, gefolgt vom kleinen Airtime-Hügel.

Wer die Entstehung von Chiapas im Maßstab 1:87 mitverfolgen möchte, sei die Facebook-Seite zum Projekt ans Herz gelegt. Dort gibt es regelmäßig „Baustellenupdates“ zum Wasserbahn-Modell, Infos und Bilder zu vergangenen Projekten sowie kreative Arbeiten eines Freundes von Marco zu sehen – ebenfalls zum Thema Freizeitpark.

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