Schneeleoparden-Babys im Wildpark Lüneburger Heide zur Welt gekommen

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Schneeleoparden Babys im Wildpark Lüneburger Heide 2015
Bildquelle: Wildpark Lüneburger Heide
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Zuchterfolg im Wildpark Lüneburger Heide: Schneeleoparden-Dame „Aziza“ bringt zwei gesunde, kräIige Mädchen zur Welt.

Was Tierpfleger Jens Pradel da gerade aus der Brutkiste fischt, ist eine kleine Sensation: Schneeleoparden-Babys im Wildpark Lüneburger Heide! Die zwei fauchenden, schwarz-weiß gezeichneten Wollknäuel – beides Mädchen – haben vor ein Paar Tagen erst ihre Augen geöffnet und schon geht es zum Fototermin.

Die beiden sind am 5. Mai nach einer Tragzeit von rund 100 Tagen zur Welt gekommen und versenken nun ihre spitzen Krallen in Kleidung und Haut des Tierpflegers. Doch das ist Jens Pradel egal – die Freude über den Nachwuchs ist einfach riesig, auch bei Wildpark-Chef Alexander Tietz: „Das ganze Wildpark-Team ist glücklich und stolz darauf, dass wir zwei prächtige gesunde Katzen präsentieren können. Schneeleoparden sind sehr seltene Tiere und gehören zu den stark gefährdeten Rassen, umso erfreulicher ist es, dass uns jetzt wieder die Nachzucht gelungen ist.“

Für die jungen Eltern – Vater „Anan“ und Mutter „Aziza“ – ist es der erste Nachwuchs. Die beiden Großkatzen waren Ende 2013 im Alter von rund 18 Monaten aus den Zoos Karlsruhe und Wuppertal in den Wildpark gekommen. Während „Anan“ sich erst langsam an seine Vaterrolle zu gewöhnen scheint und sich nur vorsichtig, fast ängstlich an die abgetrennte Kinderstube heran traut, ist „Aziza“ eine liebevolle und fürsorgliche Mutter für ihre kleinen Mädchen. Die beiden werden
bis zum Alter von etwa 12 Wochen gesäugt, bevor die Umstellung auf feste Nahrung komplett erfolgt ist.

„Die Kleinen wachsen sehr schnell und haben einen hohen Ernergiebedarf – das ist auch für Aziza sehr kräIezehrend. Deshalb bekommt sie jetzt immer eine Extraportion frische Nahrung, damit sie bei KräIen bleibt“, erklärt Jens Pradel, der mehrmals am Tag bei den Schneeleoparden nach dem Rechten sieht und auch abends, vor Einbruch der Dunkelheit immer nochmal einen Blick auf den Monitor der Überwachungskamera wirI, die jede Bewegung in der Kinderstube festhält. Das stört „Aziza“ nicht. Sie ist weder scheu, noch ängstlich gegenüber dem Tierpfleger. Ganz im Gegenteil: Pradel genießt bei der eleganten Großkatzen-Dame großes Vertrauen, kann sie durch die Gitterstäbe hindurch mit kleinen Fleischhäppchen aus der Hand verwöhnen. Auch während des Fototermins beobachtet „Aziza“ zwar ganz genau, was die Menschen mit ihren Babys machen, bleibt dabei aber immer ruhig und entspannt. Ein Grund für dieses Vertrauen liegt in der Kindheit der
Schneeleoparden-Dame. Ihre Mutter verstarb, als „Aziza“ sechs Wochen alt war. „Die Pfleger in Wuppertal haben sich damals dazu entschieden, Aziza nicht mit der Hand aufzuziehen, sondern sie in ihrem Käfig zu lassen und durchs Gitter zu füttern. So konnte sie überleben, gewöhnte sich aber nicht zu sehr an den Menschen“, erzählt Pradel. „Aziza“ schaffte es und der vertrauensvolle Umgang mit den Pflegern ist geblieben.

Die Haltung der seltenen Großkatzenart in Nindorf ist eine Erfolgsgeschichte. Ende der 90er Jahre sind die ersten Schneeleoparden im Wildpark Lüneburger Heide eingezogen, vier Mal gab es bisher Nachwuchs. Eine Nachzucht – „Leon“ , ein Sohn von „Ghurl“ – hat es sogar bis nach Australien geschafft, in den Zoo nach Sydney. „Eine besondere Herausforderung war vor acht Jahren die Pflege eines Wildfangs“, erinnert sich Alexander Tietz. „Das Tier war durch die Falle eines Wilderers in Kirgistan schwer verletzt worden. Mit hohem Verwaltungsaufwand und mit Einschaltung von Bundesministerien haben wir es damals geschafft, das Tier zu uns in den Wildpark zu holen und wieder aufzupäppeln, was uns glücklicherweise auch gelungen ist.“ Heute lebt das Weibchen im Züricher Zoo und ist selbst inzwischen Muber. Wildfänge sind für die Ergänzung des Tierbestands in den Tierparks besonders wertvoll, da sie den Genpool auffrischen.

Seit dem letzten eigenen Wurf im Wildpark ist es schon eine Weile her – umso schöner ist es, dass die Babys stark und kräftig sind. „Wenn sich die Beiden so toll weiter entwickeln, können wir sie Anfang Juni auf die Anlage entlassen und unseren Besuchern präsentieren“, freut sich Jens Pradel. Bis dahin wird der engagierte Tierpfleger sein wachsames Auge auf die Kätzchen haben und ihre Entwicklung aufmerksam begleiten.

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