Zwei Tucumán-Amazonen im Zoo Karlsruhe geschlüpft

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Tucuman-Amazone Jungtier im Zoo Karlsruhe
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Zurück zu den Anfängen eines erfolgreichen Zuchtprojekts: Zwei Tucumán-Amazonen schlüpfen aus dem Ei. Biologiestudent Reinschmidt baute Anfang der 1990er Jahre die erste Zuchtgruppe im Zoo Karlsruhe auf.

Im Karlsruher Zoo sind Mitte Juni zwei Jungtiere der Tucumán-Amazonen geschlüpft. „Nachdem es schon viele Jahre keine Zuchtgruppe mehr im Zoo und damit keine Nachzuchten dieser herrlichen Papageien gab, haben wir im vergangenen Jahr wieder mit einem Paar begonnen. Wir sind sehr stolz darauf, dass es gleich geklappt hat“, betont Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.

Mit der Zucht knüpft der Zoo Karlsruhe an Erfolge Anfang der 1990er Jahre an, als Reinschmidt zusammen mit den Vogelfreunden Achern ein Erhaltungszuchtprogramm für diese äußerst seltene Papageienart initiierte und sich so mit der Zucht von Tucumán-Amazonen einen Namen machte. Im Zoologischen Stadtgarten war damals auch Dr. Clemens Becker, heute stellvertretender Zooleiter, stark an dem Projekt beteiligt und unterstützte Reinschmidt. Denn der damalige Biologiestudent befasste sich zu dieser Zeit für seine Diplomarbeit im Zoo Karlsruhe mit der Brutbiologie der Tucumán-Amazonen, war treibende Kraft und Zuchtbuchführer.

Seit einem Jahr nun Leiter des Zoos Karlsruhe, nahm Reinschmidt die Zucht mit einem Paar wieder auf. Dieses stand auf der Abgabeliste der Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen. „Hier im Zoo war noch alles da: die Zuchtvolieren, die Bruthöhlen von damals“, so Reinschmidt. Damit war klar: Zu den wenigen Zoos, die sich um die Zucht der rund 30 Zentimeter groß werdenden, überwiegend grüngefiederten Gesellen kümmern, wird auch der Zoo Karlsruhe wieder gehören.

Tucuman-Amazone im Zoo Karlsruhe

Tucumán-Amazone, ausgewachsenes Tier. (Foto: Zoo Karlsruhe)

Mit der Zucht begonnen hatte der Zoo Karlsruhe vor rund 25 Jahren mit Tieren aus Reinschmidts privatem Bestand. Die ersten Tucumán-Amazonen schlüpften 1991. Reinschmidts Grundlagenforschung zum Fortpflanzungsverhalten dieser Tiere lieferte wichtige Erkenntnisse, von denen die Zucht heute noch profitiert.

Brut hinter den Kulissen – Umzug des Nachwuchses in Außenvoliere ist geplant

„Damit die Tiere genügend Ruhe haben, sind sie aktuell für die Besucher nicht zu sehen“, informiert Reinschmidt. Auch er und die Tierpfleger vermeiden es, allzu häufig einen neugierigen Blick in die Kinderstube zu werfen. Einige Tage hätten zwischen dem Schlupf der beiden Tiere gelegen. Das Weibchen verteidige ihre Jungen konsequent gegen neugierige Blicke. Wenn der Nachwuchs flügge geworden ist, denkt Reinschmidt daran, auch diese Papageienart in den Außenvolieren den Zoogästen zu zeigen.

In ihrem natürlichen Lebensraum, den Anden-Bergwäldern im Süden Boliviens bis in den Nordwesten von Argentinien, leben die Tucumán-Amazonen in kleinen Gruppen, mittlerweile meist in Nationalparks. Der Bestand wird auf nur 5.500 Tiere geschätzt, weshalb der Erhaltungszucht in menschlicher Obhut eine besondere Rolle zukommt. Die beiden Karlsruher Küken sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser Neuweltpapageien, die im Washingtoner Artenschutzabkommen als bedrohte Tierart geführt werden.

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