Zoo Osnabrück begrüßt „Damai“: Neuer Orang-Utan eingezogen

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Orang Utan im Zoo Osnabrück - Damai Einzug
Bildquelle: Zoo Osnabrück, Lisa Josef
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Ein neues Gesicht im Zoo Osnabrück: Vergangenen Sonntag wuchs die Osnabrücker Orang-Utan-Gruppe von zwei auf drei Menschenaffen. Der 14-jährige Borneo-Orang-Utan Damai zog aus dem ungarischen Zoo Sóstó nach Osnabrück. Noch ist er allerdings sehr schüchtern und zeigt sich kaum, weswegen er für Besucher noch nicht zu sehen ist.

Der Transfer des Menschenaffen wurde auf Anfrage des Zuchtbuchkoordinators der Europäischen Zoos für Orang-Utans durchgeführt. „Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht – das ist die letzte Stufe vor ‚in der Wildbahn ausgestorben‘. Daher ist die Zucht für den Arterhalt extrem wichtig“, erklärt Tobias Klumpe, Biologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoo Osnabrück, der den Transfer betreute. „Auf Damai wird voraussichtlich im kommenden Jahr ein Weibchen aus einem niederländischen Zoo folgen, in der Hoffnung, dass so ein neues Zuchtpaar entsteht.“ Die Anzahl der Borneo Orang-Utans in der Wildbahn wird von der Weltnaturschutzorganisation IUCN auf etwa 54.000 Individuen geschätzt, die des Sumatra Orang-Utans nur noch auf 14.600.

Schüchterner Menschenaffe

Als Damai am frühen Sonntagnachmittag im Zoo Osnabrück ankam, bezog er einen Teil im Innenbereich des „Dschungeltempels“, in dem die Orang-Utans und Weißwangenschopfgibbons leben. In diesem separaten Bereich lebt er nun zunächst alleine. „Damai muss hier erst einmal alles kennenlernen und sich einleben. Mit den beiden Osnabrücker Orang-Utans Buschi und Astrid hatte er schon Blickkontakt. Alle drei verhalten sich ruhig, allerdings ist Damai noch extrem schüchtern. Er versteckt sich meistens unter Holzwolle“, weiß Dirk Wieferich, Tierpfleger und Revierleiter des zuständigen Zoobereichs. Damit sich Damai in aller Ruhe eingewöhnen kann, sei der Besucherraum im „Dschungeltempel“ derzeit noch geschlossen. „Sobald wir sehen, dass er sich sicherer fühlt, dürfen die Besucher ihn natürlich hier am Schölerberg willkommen heißen“, erklärt Wieferich. Die Orang-Utans Buschi und Astrid sowie die Weißwangenschopfgibbons sind tagsüber meist auf der Außenanlage für Besucher zu sehen.

Wissenschaftliche Begleitung

Die Eingewöhnung wird vom Fachteam des Zoos in Kooperation mit der Universität Osnabrück, Arbeitsgruppe Ethologie, Prof. Chadi Touma, und der Freien Universität Berlin, Arbeitsgruppe Vergleichende Entwicklungspsychologie, Dr. Linda Scheider, sowie dem Veterinäramt wissenschaftlich begleitet. „Auf Grundlage dieser detailliert protokollierten Beobachtungen werden wir die nächsten Schritte entscheiden. Wir möchten zwar die Orang-Utans mittelfristig zusammenbringen, aber erst einmal muss Damai sich hier sicher bewegen – da braucht es nun Geduld“, berichtet Zoodirektor Prof. Michael Böer. Gleichzeitig hat das Zooteam auch einen genauen Blick auf den beliebten Osnabrücker Orang-Utan Buschi: „Sein Wohlergehen ist uns sehr wichtig, gleichzeitig müssen wir aber auch unserer Verpflichtung als Zoo nachkommen, die Arterhaltung zu unterstützen“, so Böer. „Nachdem wir in diesem Jahr die Bauarbeiten zur Vergrößerung des Menschenaffenbereichs abgeschlossen haben, können hier nun entsprechend den neuen Haltungsrichtlinien für Säugetiere mehrere Orang-Utans gemeinsam oder temporär auch einzeln – je nachdem, wozu die Orangs gerade Lust haben – halten. Dementsprechend müssen und möchten wir uns an der Arterhaltung der Orang-Utans beteiligen, um eine Population unabhängig von der sehr schwierigen Lage in der Wildbahn aufzubauen.“

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