Zoo Osnabrück arbeitet an Nordamerika-Tierwelt für über 10 Tierarten

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Nordamerika-Tierwelt Zoo Osnabrück Baubeginn
Bildquelle: Zoo Osnabrück, Lisa Josef
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Im südöstlichen Bereich des Osnabrücker Zoos entsteht zurzeit eine Nordamerika-Tierwelt. Die Bauarbeiten dafür schreiten voran – Besucher können sich auf eine Teileröffnung bereits im Sommer 2017 freuen.

Im südöstlichen Teil des Zoos, in dem bis Mitte 2016 Kamele, Europäische Wölfe, Polarfüchse und verschiedene Vogelarten lebten, entsteht zurzeit eine Nordamerika-Landschaft. „Dieser Teil gehörte noch zum ‚alten‘ Zoo, dem Bereich, der schon in die Jahre gekommen war. Damit er attraktiver für unsere Besucher wird, haben wir uns überlegt, hier eine nordamerikanische Tierwelt zu realisieren“, erklärt Zoogeschäftsführer Andreas Busemann das Vorhaben. Das rund 3,5 Hektar große Gelände in eine Nordamerika-Landschaft umzugestalten habe dabei auf der Hand gelegen: „Die Topographie und der Baumbestand eignen sich dafür perfekt – und energetisch können wir so auch wie bisher auf einem niedrigen Level bleiben, denn die nordamerikanischen Tierarten benötigen keine beheizten Innenbereiche“, so Busemann weiter.

Neue Rundwege

Besucher können die ersten Umgestaltungsmaßnahmen von der linken Brücke zur afrikanischen Tierwelt „Takamanda“ verfolgen, denn der dort angrenzende Wolfswald wird als erste Anlage umgestaltet, wie Bauleiterin Angelika Mösche vom Landschaftsarchitekturbüro Drecker erklärt: „Mit den Bauarbeiten haben wir im Oktober 2016 begonnen. Die Bereiche der Wölfe, Bären und Bisons werden als erste fertiggestellt. Die Wolfsanlage wird in Lage und Größe etwa der bisherigen entsprechen. Zurzeit wird aber noch zusätzlich ein neuer Teich für die Wölfe angelegt und die bisherige Holzplattform erhält eine zweite Anbindung – so wird aus dem Steg ein Rundweg. Der Rundweg wird sich später abschnittweise durch die neuen Tierwelt ziehen“.

Zeitgleich mit der Wolfsanlage wird der Bereich für die Bären gestaltet. Die Schwarzbärenanlage entsteht gegenüber der Wolfsanlage, wo zuvor die Sika-Hirsche lebten. Dort werde die Einfriedung wie in der nordeuropäischen Tierwelt „Kajanaland“ in der Optik eines Felsmassivs verkleidet, um ein authentisches Gesamtbild zu erschaffen. „Eine besondere Herausforderung an der Umgestaltung des waldigen Areals sind für uns das starke Geländegefälle und der zum Teil sehr felsige Untergrund“, so Mösche weiter. „Auch der Frost macht es uns natürlich nicht leicht. Aber wir gehen trotzdem davon aus, die ersten Bereiche bis zum Sommer fertig stellen zu können“. Auch der Bisonstall mit Vorgehege wird bis zur Teileröffnung fertig gestellt. Zudem werden sowohl heimische als auch solche Bäume und Sträucher gepflanzt, die in Europa und Nordamerika vorkommen und die Einfriedungen durch Strauchgruppen kaschiert. Damit der erste Teil der Nordamerika-Landschaft im Sommer eröffnet werden kann, sind zurzeit täglich rund acht bis zehn Bauarbeiter auf der Baustelle beschäftigt.

Wechsel der Tierarten auf den Anlagen

„In der Nordamerika-Landschaft werden rund 11 Tierarten leben“, erklärt Zoodirektor Prof. Dr. Michael Böer. „Als erstes werden Polarwölfe, Schwarzbären und Bisons einziehen. Wir können noch nicht endgültig sagen, aus welchen Zoos wir die Tiere bekommen – die Gespräche laufen“, so Böer weiter. Wölfe und Bisons werden voraussichtlich aus Kanada kommen. An der Aussichtsplattform am Wolfswald werden außerdem die bereits im Zoo lebenden Polarfüchse ein neues Zuhause bekommen. Sie werden in Zukunft von ihrer Anlage aus auch Zugang zu der der Schwarzbären haben. „Eine sogenannte Vergesellschaftung funktioniert in unserer nordischen Tierwelt ‚Kajanaland‘ mit den Hybridbären und Silberfüchsen toll. Vergesellschaftungen werden in Zoos immer mehr eingeführt, denn sie wirken sich sehr positiv auf die Tiere aus, da die Tiere miteinander agieren“, erklärt der Zoodirektor. Besonders stolz ist Böer auf das Rotationssystem, das in der Nordamerika-Landschaft eingeführt wird. „Polarwölfe, Schwarzbären und Polarfüchse leben auf benachbarten Anlagen. Diese sind so konzipiert, dass wir den Tierbesatz auf den Anlagen wechseln lassen können – so leben dann die Wölfe beispielsweise zeitweise auf der Bärenanlage und umgekehrt. Gegebenenfalls leben diese Tierarten dann zeitweise auch in Vergesellschaftung zusammen, worüber bereits aus anderen Zoos und Wildparks gute Erfahrungen vorliegen. Für die Tiere ist das ein besonderer Mehrwert, denn so sind sie neuen, positiven Reizen wie Gerüchen und wechselnder Umgebung ausgesetzt.“

In den nächsten Wochen können Besucher beobachten, wie Mauern und Teich am Bärengehege und die Bodenplatte am Bisonstall entstehen. Bei passender Witterung starten außerdem die Einfriedungsarbeiten am Wolfsgehege. Die Teileröffnung mit Wölfen, Bären und Bisons ist für diesen Sommer geplant. Die Gesamteröffnung des rund 3,5 Millionen Euro schweren Bauprojekts soll 2018 stattfinden.

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