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Zwischen Gott und Walt Disney: Lebensgroße Arche Noah nach biblischem Vorbild entsteht als „Ark Encounter“-Themenpark in den USA

Bildquelle: Answers in Genesis

In Williamstown im US-Bundesstaat Kentucky befindet sich derzeit ein bibelgetreuer Nachbau der Arche Noah im Bau. Bereits im Juli soll die christliche Attraktion der umstrittenen Organisation "Answers in Genesis" als Teil des Themenparks „Ark Encounter“ eröffnen.
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Die Luftaufnahmen lassen schlimmes erahnen: Bereitet man sich in Kentucky etwa auf eine neue Sintflut vor? Tatsächlich ist es eine Flut an Touristen, die man im Themenpark „Ark Encounter“ in Williamstown diesen Sommer erwartet. Im Juli wird dort ein lebensgroßer Nachbau der berühmten Arche Noah Eröffnung feiern.

Wie die Arche aus dem Buch Genesis ist der Nachbau in Kentucky 300 Ellen – also etwa 140 Meter – lang und füllt damit eine Fläche von rund 11.150 Quadratmetern. In der Arche, die von ihren Erbauern als größtes Holz-Rahmen-Bauwerk des Landes bezeichnet wird, werden außerdem in Anlehnung an die Geschichte aus der Bibel, in der zwei Tiere jeder Art in Noahs Schiff Platz finden, zahlreiche Skulpturen zu finden sein. Auch ein Streichelzoo soll Teil des Parks werden.

Das Grundgerüst steht, nun wird an den Details des Schiffes gearbeitet. (Foto: Answers in Genesis)

Das 100 Millionen Dollar teure Projekt ist ein Geistesprodukt der Organisation „Answers in Genesis“, einer evangelikalen Organisation des christlichen Fundamentalismus, die die Bibel wörtlich auslegt und damit viele wissenschaftlich fragwürdige Positionen vertritt. Ken Ham, der Präsident der Organisation, der vor allem durch sein TV-Duell mit dem berühmten Wissenschaftler Bill Nye „The Science Guy“ Berühmtheit erlangte, bezeichnet das Vorhaben als eine von Disney und anderen zeitgenössischen Vergnügungsparks inspirierte Attraktion, die die Menschen dazu bringen soll, wieder über die Bibel und die Botschaft des Christentums zu sprechen.

Noch sind im Inneren der Arche Noah von „Ark Encounter“ lediglich Holzgerüste zu sehen. (Foto: Answers in Genesis)

„Ark Encounter“ ist dabei nicht das erste Freizeit-Projekt der Organisation, das für Aufsehen sorgt: Ebenfalls in Kentucky betreibt „Answers in Genesis“ bereits das „Creation Museum“, in dem wissenschaftlich anerkannte Theorien wie die Evolutionstheorie wiederlegt und Besuchern die Positionen des „Junge-Erde-Kreationismus“ näher gebracht werden sollen. Der besagt, dass die Erde und ihre Bewohner getreu der Bibel erst vor wenigen Tausend Jahren erschaffen wurden.

Dinosaurier und Menschen lebten laut „Answers in Genesis“ zeitgleich. (Foto: Creation Museum)

Es wundert nicht, dass Ken Ham und sein Arche Noah-Projekt also vor allem negativ in den Schlagzeilen stehen: Jüngst wurde der Park beispielsweise dafür kritisiert, dass er seine Mitarbeiter dazu auffordert, eine Glaubenserklärung zu unterzeichnen, um zu garantieren, dass sie den christlichen Glaubensgrundsätzen treu sind. Auch die Steuervergünstigungen, die dem Projekt zuteil werden, werden kritisiert. Solche Vorwürfe lehnt Kam jedoch ab: Sein Park wolle nur sicher gehen, dass die Mitarbeiter sich auch religiös mit dem Projekt verbunden fühlen. „Noah’s Ark“ sei zudem trotz Steuererleichterungen komplett privat finanziert. Auch touristisch soll der Themenpark den Staat bereichern.

Wir wollen niemanden angreifen oder Probleme bereiten,“ meint Ham im Gespräch mit CBS News. „Wir schlagen niemandem mit der Bibel auf den Kopf. Wir wollen, dass alle kommen.“

„Ark Encounter“ eröffnet am 7. Juli die Tore für die Öffentlichkeit. Wer sich ein Bild vom derzeitigen Stand des Projekts machen möchte, kann den Bau auf dem YouTube-Kanal von „Answers in Genesis“ verfolgen:

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