Asiatische Zwergotter im Zoo Osnabrück mit dreifachem Nachwuchs

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Asiatische Zwergotter Zoo Osnabrück Nachwuchs
Bildquelle: Zoo Osnabrück, Hanna Rickert
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Drei neue Zoobewohner am Schölerberg: Die Asiatischen Zwergotter im Tetra-Aquarium haben dreifachen Nachwuchs bekommen und verdoppeln ihre Gruppengröße damit auf einen Schlag.

Am heutigen Montag herrschte bei den Asiatischen Zwergottern im Tetra-Aquarium ein kurzzeitiger Ausnahmezustand: Während der Otternachwuchs in den ersten Wochen ganz in Ruhe gelassen wurde, stand heute der erste Gesundheitscheck an. Zootierpfleger Felix Kopatz und der wissenschaftliche Mitarbeiter Tobias Klumpe untersuchten die acht Wochen alten Jungtiere. Dabei ermittelten sie die Geschlechter und wogen den Nachwuchs. Zootierarzt Thomas Scheibe impfte ihn außerdem gegen Staupe. Staupe ist eine Viruserkrankung, die häufig bei Hunden und einigen Wildtieren auftritt. „Hier im Zoo leben auch Tiere – wie die Otter –, die ebenfalls daran erkranken können. Ein Zoo ist kein komplett isolierter Ort, sowohl Hunde, die unsere Besucher mitbringen dürfen, als auch Wildtiere, die hier im Gebiet leben, können Krankheiten eventuell übertragen. Mit der Impfung schützen wir prophylaktisch die Tiere, die empfänglich für Staupe sind“, erläuterte der Fachtierarzt für Wildtiere die Notwendigkeit dieser Maßnahme. Abschließend setzten die beiden Zoomitarbeiter den Jungtieren einen Micro-Chip zur Wiedererkennung ein. Das ist ein Verfahren, welches auch bei Haustieren üblich ist.

War der Wurf des letzten Jahres mit drei Weibchen und drei Männchen noch ausgeglichen, setzten sich in diesem Wurf die Männchen mit zwei zu eins durch.

Asiatischer Zwergotter - Baby - Zoo Osnabrück

Nachwuchs bei den Asiatischen Zwergottern. (Foto: Zoo Osnabrück, Hanna Rickert)

„Entdeckt hat unser Revierleiter Stefan Bramkamp die Jungtiere bereits am 24. Oktober. Wir wussten, dass Otterweibchen Haima wieder trächtig ist, das Geburtsdatum wissen wir jedoch nie genau. Daher ist es immer eine Überraschung, wenn wir die Jungtiere entdecken“, erzählte Felix Kopatz. In den ersten vier Wochen lassen die Pfleger die junge Familie in ihrer Wurfbox ganz in Ruhe, denn eine Störung würde für Mutter Haima eine Bedrohung bedeuten und sie würde ihre Nachkommen an einen anderen Ort bringen. Dort wären sie nicht mehr so geschützt wie in ihrer Box, was für die kleinen Otter gefährlich werden könnte. „Geboren werden Otter vollkommen nackt, erst nach rund 2 Wochen bekommen sie ein Babyfell und kurze Zeit später auch das Erwachsenen-Fell“, erklärte der 27-jährige Tierpfleger.

„Geteiltes Sorgerecht“

Die zehnjährige Mutter kümmert sich in den ersten Wochen noch sehr viel um die Kleinen. Aber auch Vater Ambu nimmt seine Vaterrolle sehr ernst und ist – wittert er Gefahr – ebenfalls sofort zur Stelle, um die Kleinen zu beschützen. „Ambu kümmert sich außerordentlich um seine Sprösslinge. Obwohl sie noch einige Wochen lang von der Mutter gesäugt werden, bringt er ihnen schon immer Futter in ihre Box“, schmunzelte Kopatz. Noch steht auf dem Ernährungsplan der kleinen Zwergotter nur Muttermilch, erst nach rund 80 Tagen steigen sie auf Fisch, Fleisch und Eier um.

„Zwergotter leben in gut funktionierenden Familienverbänden und die Erziehung übernehmen neben den Eltern auch die älteren Geschwister. So lernen die Geschwister gleich die Jungenaufzucht“, erklärte Tobias Klumpe. Zurzeit lebt noch ein Weibchen aus dem Wurf des letzten Jahres bei der Familie. Sie hilft nun dabei den Nachwuchs zu versorgen. Die Gruppengröße hat sich mit den drei Jungtieren auf einen Schlag verdoppelt und es leben aktuell sechs Kurzkrallenotter im Zoo Osnabrück.

Verspielte Raubtiere

Asiatische Zwergotter sind sehr verspielt und wissen sich zu beschäftigen. „Bei den Ottern ist wirklich immer was los, sie sind sehr neugierig und lieben jede Art der Beschäftigung. Sie brauchen jedoch nicht immer Entertainment von uns, sie spielen auch ganz viel untereinander“, erklärte Felix Kopatz. Ist gerade mal kein Tennisball zum Zerpflücken in der Nähe, lehren die Eltern ihren Nachkommen den Umgang innerhalb der Familie aber auch motorische Fähigkeiten wie beispielsweise das Schwimmen. Das müssen kleine Otter nämlich erst noch lernen.

„Es ist wichtig, dass wir die Jungtiere am Anfang einmal untersuchen und überprüfen, ob sie gesund sind“, erläuterte Tobias Klumpe. „Da die Asiatischen Zwergotter von der IUCN, der Weltnaturschutzorganisation, als ‚gefährdet‘ eingestuft werden, ist Nachwuchs natürlich noch erfreulicher.“

Die Jungtiere erobern nun nach und nach das Innen- und Außengehege. Besucher können in den kommenden Wochen das rege Familienleben der Zwergotter im Tetra-Aquarium somit immer häufiger beobachten. Während der kalten Wintertage halten sich die Tiere vermehrt im Innenbereich, ihrem Winterquartier, auf.

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