Die europäische Freizeitpark-Branche 2017: Zahlen und Trends im Vorfeld der Euro Attractions Show vorgestellt

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IAAPA Pressekonferenz EAS 2017 Titel
Bildquelle: IAAPA
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Im Vorfeld der Euro Attractions Show (EAS), Europas größter Freizeitpark- und Attraktionen-Messe, präsentierte der Branchenverband IAAPA eine Studie zur europäischen Freizeitpark-Industrie. Die insgesamt 307 Themen- und Vergnügungsparks auf dem Kontinent locken mit Wasserrutsche, Achterbahn & Co. jährlich rund 150 Millionen Besucher an. Um die Besucher mit immer neuen Attraktionen zu begeistern, investieren die Parks fast 600 Millionen Euro jährlich.

Nicht nur die stetig steigenden Gästezahlen sprechen dafür, dass die Branche im Auftrieb ist. Mit rund fünf Milliarden Euro Umsatz stellt sie einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in Europa dar. 80 Prozent des Umsatzes werden dabei in den Parks selbst generiert, 16 Prozent in der Hotellerie und vier Prozent entstehen durch Sponsorings oder Events. Auch als Arbeitgeber werden Freizeitparks immer attraktiver: Umgerechnet 53.100 Vollzeitstellen beschäftigt die Branche und zahlt dafür ganze 1,5 Milliarden Euro an Gehältern jährlich aus.

Trends der Freizeitparkbranche

Neben den Zahlen wurden während einer Pressekonferenz, die im Vorfeld der Euro Attractions Show 2017 (26. bis 28. September in Berlin) stattfand, die wichtigsten Brachentrends präsentiert, die den Puls der Besucher künftig in die Höhe treiben werden.

IAAPA Pressekonferenz EAS 2017

Jakob Wahl (IAAPA Vice President European Operations), Martina Stuben (Disneyland Paris Director Press Relations), Michael Kreft von Byern (Europa-Park Representative of the Board), Jan Janssen (Tropical Islands CEO) und Michiel Illy (Director Owner M2Leisure) bei der Pressekonferenz in Berlin. (Foto: IAAPA)

Digitalisierung

Ein großer Trend beim Thema Digitalisierung ist Virtual Reality. Mit „Coastiality“ hat der Europa-Park die erste Achterbahn weltweit mit Virtual-Reality-Brillen ausgestattet. Seitdem können Gäste auf dem Rücken eines Drachen oder in einem Minenwagen durch eine Fantasiewelt rasen, während sie reale G-Kräfte und den Fahrtwind spüren. Dies ermöglicht modernste Technologie, bei der der Film perfekt mit der Fahrtstrecke synchronisiert wird.

Theming

Mehr denn je setzen Parks heute auf thematisierte Attraktionen. Der Besucher will mehr erleben als eine „nackte“ Stahl-Achterbahn und so überbieten sich die Parks in der Gestaltung ihrer neuen Anlagen. Im Phantasialand wurden im vergangenen Jahr mit „TARON“ und „RAIK“ gleich zwei Achterbahnen eröffnet, die als Teil der Themenwelt „Klugheim“ durch Felsmassive und eine geheimnisvolle Dorfwelt rasen.

Der Siam Park in Teneriffa setzt hingegen darauf, durch (künstliche) Felsmassive und Vegetation eine perfekte Illusion zu schaffen, wodurch der Besucher den Alltag sofort vergisst.

Intellectual Property

Mehr und mehr Parks gehen Partnerschaften mit der Film- und Fernsehwelt ein. Damit profitiert der Park von dessen Bekanntheit. Beispiele dafür sind zum Beispiel die weltweit erste Achterbahn zum Thema „Star Trek“ im Movie Park in Bottrop namens „Star Trek: Operation Enterprise“ oder eine interaktive Themenfahrt im Heide Park zu dem Hollywood-Abenteuer „Ghostbusters“. Im Europa-Park geht man einen Schritt weiter und hat einen 3D-Film und eine Virtual Reality-Achterbahn zur Romanvorlage „Happy Family“ geschaffen, auf deren Basis derzeit der Film weltweit in den Kinos läuft.

Freizeitpark-Branche Zahlen Infografik 2017

Infografik: Die europäische Freizeitpark-Branche in Zahlen. (Foto: IAAPA)

Hybrid-Parks

Während es früher eine striktere Trennung zwischen Zoos, Erlebnisbädern und Freizeitparks gab, verschwimmt die Grenze nun immer mehr. Zahlreiche Freizeitparks planen eigene Wasserparks, unter anderem der Europa-Park oder auch der Holiday Park. In einigen Freizeitbädern halten Tiere Einzug: Im Spreewelten Resort kann man zum Beispiel, nur durch eine Glasscheibe getrennt, mit Pinguinen schwimmen.

„Wir wollen unsere Gäste zum Staunen bringen und setzen neben unseren zahlreichen Attraktionen, Unterkünften und aufwendigen Thematisierungen auch auf Natur mit unserem beeindruckenden Regenwald mit echten Tieren wie Pfauen oder Flamingos, um einen ‚Wow-Effekt‘ zu erzielen“, erklärt Jan Janssen, Geschäftsführer von Tropical Islands.

Gleichzeitig schaffen Zoos aber auch zahlreiche Attraktionen, wie sie sonst aus Freizeitparks bekannt sind: Im Zoo Leipzig oder der ZOOM Erlebniswelt in Gelsenkirchen kann der Gast von einer Bootsfahrt aus Tiere beobachten und im niederländischen Zoo Emmen gibt es nächstes Jahr sogar eine Achterbahn.

„Freizeitparks werden immer beliebter, um eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Um die Besucher zu begeistern, überschlagen sich die Parks mit immer neuen, atemberaubenden Fahrgeschäften. Auf der Euro Attractions Show in Berlin werden die neuesten Trends und Attraktionen vorgestellt. Einige Aussteller laden sogar zu einem wilden Ritt ein“, erklärt Karen Staley, Senior Vice President IAAPA EMEA.

In unserem Vorbericht zur Euro Attractions Show 2017 geben wir einen ausführlichen Ausblick auf die diesjährige europäische Freizeitpark-Messe.

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1 Kommentar

  • „Hybrid Parks“ – neu erfundener Begriff für etwas, das es seit Jahrzehnten gibt? Sowas kann auch nur jemand erfinden, der die Geschichte der Parks nicht kennt. Schon im 19. Jahrhundert gab es in Zoos Zirkusvorstellungen, Ballonaufstiege, Eislaufen. 1946 holte Grzimek die einzige Achterbahn Deutschlands in den Frankfurter Zoo. Alle Safariparks haben von Anfang an Fahrgeschäfte. Monorails, Bootsfahrten und Bahnen gibt’s seit den 70ern in Zoos. Alles alte Hüte, warum manche Freizeitforscher das immer wieder neu erfinden wollen, ist mir schleierhaft.