Seit 65 Jahren schult Disney seine Parkmitarbeiter nach dem Prinzip der "Vier Schlüssel". Um dem Wandel der Zeit gerecht zu werden, wird nun ein fünfter Schlüssel eingeführt, welcher für mehr Inklusion und Diversität bei der Belegschaft führen soll.
Die vier Schlüssel, nach denen Disney seit 65 Jahren seine Freizeitparks betreibt, sind Sicherheit, Höflichkeit, Show und Effizienz. Im Jahr 2021, in denen Diversität, Gleichberechtigung und Freiheit des Ausdrucks eine größere Rolle spielt als je zuvor, soll nun der fünfte Schlüssel – Inklusion – hinzukommen. Somit will Disney sich unter anderem für eine weniger strenge Kontrolle über das äußerliche Auftreten seiner Mitarbeiter, dem „Disney Look“, aussprechen.
Seit der Eröffnung des ersten Disneyland-Parks im Jahr 1955 hatte Disney immer einen hohen Anspruch an die makellose Erscheinung und das Auftreten seiner Mitarbeiter, der „Cast Members“. Individuelle Ausdrucksweisen, wie Tattoos, Piercings, extravagante Haarfarben oder das Ausleben von Kultur und Identität fanden darin bisher keinen Platz.
Fünfter Schlüssel Inklusion
Mit der Ergänzung des fünften Schlüssels in den Richtlinien der Freizeitparks soll nun die Tür geöffnet werden für eine buntere Belegschaft. Auch wenn Disney sich weiterhin ein gewisses Maß an Kontrolle vorbehält, soll mehr Toleranz für diverses Auftreten und Ausdruck der Cast Members aufgebracht werden. Auch Menschen mit körperlichen oder geistigen Benachteiligungen sollen zukünftig mehr Möglichkeiten erhalten, beispielsweise durch die Entwicklung adaptiver Kostüme.
„Unsere neue Herangehensweise bietet mehr Flexibilität, welche Formen persönlichen Ausdrucks respektiert: geschlechts-inklusive Frisuren, Schmuck, Fingernägel und Kostümauswahl sowie die Erlaubnis sichtbarer, angemessener Tattoos“, so Josh D’Amaro, Vorsitzender des Bereichs Parks, Experiences & Products.
Die fünf Schlüssel sind Sicherheit, Höflichkeit, Inklusion, Show und Effizienz. (Foto: Disney)
Veränderungen an Attraktionen
Dieses neue Prinzip soll sich auch in der Umgestaltung von Attraktionen widerspiegeln. So erhält der Wildwasserbahn-Klassiker „Splash Mountain“ eine neue Thematisierung zu „Küss den Frosch“, in der es ein um dunkelhäutiges Mädchen geht. Ursprünglich basierte die Attraktion auf dem Film „Onkel Remus‘ Wunderland“, welchem häufig ein rassistischer Umgang mit Afro-Amerikanern vorgeworfen wird. Auch „Jungle Cruise“ soll überarbeitet werden und unter anderem starke Frauenrollen einbinden.
Auch „Jungle Cruise“ erhält eine Umgestaltung nach inklusiven Prinzipien. (Foto: Disney)
„Dies ist erst der Anfang, während wir weiter an einer Welt arbeiten, bei der wir alle dazugehören – mit diverseren und inklusiveren Disney Parks, Erlebnissen und Produkten. Es gibt noch mehr zu tun, aber wir engagieren uns zuzuhören, zu lernen und bedeutungsvolle Verbesserungen zu machen.“
Die Idee des fünften Schlüssel wurde bereits im Dezember 2019 im Rahmen einer groß angelegten Ideenfindung unter Parkmitarbeiten festgelegt. Im Jahr 2020 wurde die Einführung des neuen Prinzips den Cast Members unterbreitet, die offizielle Bekanntgabe an die Öffentlichkeit erfolgte dann am 13. April 2021.
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