VR Coaster-Geschäftsführer Thomas Wagner über die Möglichkeiten von Virtual Reality in Freizeitparks: „Mit einer VR-Brille sind die Bahnen, die wirklich wehtun, ein Stück weit entschärft“

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Europa-Park Eurosat Coastiality Valerian
Bildquelle: Europa-Park
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Wie ein Studenten-Experiment zu Virtual Reality plötzlich die ganze Attraktionsbranche auf den Kopf stellte - so könnte man die Geschichte von VR Coaster umschreiben. In der neuen Folge des Freizeitpark-Podcasts Podcoaster spricht Thomas Wagner über seine Firma.

Noch vor ein paar Jahren hätte sich keiner so recht vorstellen können, mit einem Smartphone vor dem Gesicht in einer Achterbahn zu fahren. Mittlerweile sind Virtual Reality-Upgrades auf Attraktionen jedoch in aller Munde. Markttreiber und Quasi-Erfinder des Konzepts ist die Firma VR Coaster, mit deren Geschäftsführer Thomas Wagner Hans und Basti in einer neuen Folge des Freizeitpark-Podcasts Podcoaster über Anfänge und die Zukunft von VR sprechen.

Thomas Wagner ist Professor für Virtual Design an der Hochschule Kaiserslautern und gründete 2015 zusammen mit Mack Rides und Michael Mack, Geschäftsführer des Europa-Park, das Unternehmen VR Coaster, das mittlerweile schon in über 60 Freizeitparks auf der ganzen Welt Attraktionen mit Virtual Reality-Technik ausgestattet hat. In der neuen Podcast-Folge hat er interessante Anekdoten parat.

So erzählt Wagner zum Beispiel von den Anfängen der Firma und erinnert sich an die ersten Tests der Technik im Europa-Park. Die erste Achterbahn, die dort zu Testzwecken mit Virtual Reality ausgestattet wurde, war die Looping-Achterbahn „blue fire“. Während des laufenden Betriebs kam die Technik an der Bahn jedoch niemals zum Einsatz, sie diente nur zu Tests.

VR Coaster Thomas Wagner blue fire

Thomas Wagner (rechts) bei den ersten VR-Tests auf „blue fire“. (Foto: VR Coaster)

Damals musste noch alles streng geheim gehalten werden. „Also wir haben natürlich grade im Europa-Park die allerersten Tests auf der ‚blue fire‘ immer nachts gemacht. Das waren dann immer so 30 bis 40 Fahrten am Stück teilweise. […] Also das war anstrengend und es war natürlich eine Nacht und Nebel-Aktion, weil es erstmal geheim bleiben musste. Niemand wusste, ob es funktioniert. Die Patentanmeldung war da noch nicht raus“, erzählt Wagner.

Auch viele Frühschichten standen laut Wagner an: „Das war natürlich schon eine geheime Kommandoaktion und auch total spannend. Wir haben übernachtet im Park und sind dann sehr, sehr früh morgens auf die ‚Pegasus‘ – eben weit vor Parköffnung, wo noch keine Gäste da waren – und haben dann alles rausgeholt aus der Möglichkeit, die wir da hatten.“

Besonders spannend findet Thomas Wagner die Möglichkeit, während der Fahrt auf einer VR-Achterbahn Elemente in der virtuellen Welt zu simulieren, welche die Anlage eigentlich gar nicht besitzt. „Auf die Spitze getrieben haben wir es in der ‚Eurosat Coastiality‘. Da haben wir den ersten Drop so umgebaut, dass wir rückwärts aus der Atmosphäre des Planeten rausschießen. […] Es war auch eine Sache, wo ich richtig Angst hatte bis zur Eröffnung, weil wir hatten keine Gelegenheit, das zu testen“, verrät der Experte in der neuen Podcast-Folge.

Auch Achterbahnen, die eigentlich sehr unruhig fahren, würden sich laut Wagner mit VR-Upgrade angenehmer fahren: „Mit einer VR-Brille sind die Bahnen, die wirklich wehtun, ein Stück weit entschärft. Denn ich sehe die Kurve ja nicht. Ich sehe nicht, was da auf mich zukommt, wo ich mich vielleicht vorher sogar anspanne und irgendwie im Sitz festklammere. Da tut der Schlag nämlich noch viel mehr weh.“ In der VR-Welt erwarte man keine Gefahr.

Europa-Park Alpenexpress Enzian Virtual Reality

Der „Alpenexpress“ war die erste VR-Achterbahn im Europa-Park. (Foto: Europa-Park)

Weitere Themen des Gesprächs sind Aspekte wie Kapazität, Optimierungen im Bereich der Ride-Operations und die neue Free-Roaming-Technologie vom Kooperationspartner Spree Interactive. Zudem erklärt Wagner, wie genau die Tracking-Technologie bei Virtual Reality-Achterbahnen funktioniert und warum man diese unbedingt an den Anlagen benötigt.

Der Podcast kann über den oben eingebundenen Player oder über gängige Streaming-Dienste wie Spotify und iTunes gehört werden. Über den direkt bei Podcoaster verfügbaren RSS-Feed ist auch der Abruf über andere Apps und Programme möglich.

Hinweis: Die nächste Podcoaster-Folge erscheint am Samstag, den 18. April und beschäftigt sich mit den Auswirkungen der anhaltenden Coronakrise auf Freizeitparks. Basti und Hans haben dazu mit Freizeitparks gesprochen und fassen den Status quo zusammen.

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