Zoo Osnabrück 2017 mit Seehund-Nachwuchs: „Fenja“ zur Welt gekommen

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Seehund-Baby im Zoo Osnabrück 2017
Bildquelle: Svenja Vortmann, Zoo Osnabrück
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Nach der Geburt des jungen Elefantenbullen Minh-Tan vergangene Woche gibt es bereits den nächsten Nachwuchs im Zoo Osnabrück zu entdecken: In direkter Nachbarschaft zu den Elefanten schwimmt seit Freitagnachmittag ein junger weiblicher Seehund durch das Wasserbecken.

Gegen 17 Uhr brachte Seehundweibchen „Biene“ am Freitag nach rund elf Monaten Tragzeit Jungtier „Fenja“ zur Welt: „’Biene‘ war die letzten Tage schon deutlicher ruhiger und zurückhaltender als sonst, daher haben wir damit gerechnet, dass der Nachwuchs bald kommt“, erklärt Kirsten Bischoff, Tierpflegerin und Revierleiterin des Vogelreviers, zu dem auch die Seehunde gehören. „Die Geburt an sich läuft bei Seehunden sehr schnell ab: Ein aufmerksamer Besucher hat uns informiert und als wir am Gehege ankamen, lag der Nachwuchs bereits mit seiner Mutter am Beckenrand und war wohlauf. ‚Biene‘ musste sich noch etwas erholen – der kleine Seehund wollte aber direkt ins Wasser und schwimmen.“

Die Robbenart bringt ihre Jungtiere sehr schnell zur Welt, in einer sogenannten Sturzgeburt. Seehunde sind von Beginn an sehr selbstständig und können direkt nach der Geburt schwimmen: „In der Wildbahn bekommen Seehunde ihren Nachwuchs während der Ebbe auf Sandbänken. Da es nicht lange dauert bis das Wasser mit der Flut zurückkommt, müssen die Jungtiere direkt schwimmen können“, erklärt Bischoff weiter.

In wenigen Wochen Gewicht verdoppeln

In den ersten sechs Lebenswochen werden die kleinen Seehunde noch von ihrer Mutter gesäugt. In dieser Zeit müssen sie ihr Geburtsgewicht von etwa 10 bis 12 Kilogramm verdoppeln. Deshalb ist die Muttermilch von Seehunden besonders fett: Mit rund 45 Prozent erreicht sie den zehnfachen Fettanteil von Kuhmilch. Für „Fenja“ ist es jetzt wichtig, möglichst viel zuzunehmen, bevor sie ihre Ernährung auf Fisch umstellt: „Etwa um die sechste Woche herum geben die Mütter keine Milch mehr und die Jungtiere müssen lernen Fisch zu fressen. Das ist für die Kleinen aber gar nicht so einfach – bis sie das gelernt haben, nehmen die Tiere erstmal wieder ab und brauchen darum eine ordentliche Speckschicht“, erklärt Kirsten Bischoff. Um den Nachwuchs bei dem Umstieg zu unterstützen, halten ihn die Tierpfleger in dieser Phase einzeln: Dabei bewegen sie den Fisch vor dem Jungtier und animieren den Seehund so zum Fressen.

Von den Eltern lernen

Das kleine Seehundweibchen am Schölerberg ist bereits sehr aktiv und erkundet – immer an der Seite seiner Mutter – sein neues Zuhause. Seehunde sind sehr neugierig und lernen viel von ihren Eltern. Beim sogenannten „Medical Training“ lernen die Tiere kleine Kommandos, um für kleine medizinische Behandlungen, wie zum Beispiel die Kontrolle der Augen und Flossen, nicht narkotisiert werden zu müssen. „Noch ist Biene beim Training etwas zurückhaltender als sonst, weil sie gleichzeitig auf ihren Sprössling aufpasst. Aber die Kleine schaut sich bereits einiges ab und versucht ihrer Mutter nachzueifern. Seehunde lernen diese Kommandos in der Regel recht schnell und unkompliziert“, berichtet die Tierpflegerin.

Besucher können bereits beobachten, wie das kleine Seehundweibchen Fenja mit ihren Eltern Biene (18 J.) und Max (10 J.) durch das Wasserbecken neben der Pinguinanlage schwimmt. Für die ersten zwei Jahre kann sie nun bei ihren Eltern bleiben. Anschließend wird Fenja in einem anderen Zoo ein Zuhause finden, um dort eine eigene Familie zu gründen.

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