Tödliches Freifallturm-Unglück in Orlando: Manipulierte Sensoren als Unfallursache

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Die manipulierten Sitze vom Freifallturm Orlando Free Fall
Bildquelle: Quest Engineering and Failure Analysis
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Im März 2022 verstarb ein Teenager nach einem Sturz vom höchsten Gyro-Drop-Tower der Welt "Orlando Free Fall" im ICON Park. Ein erster Untersuchungsbericht zeigt, dass manipulierte Sensoren für den tragischen Unfall sorgten.

Das unabhängige Unternehmen Quest Engineering and Failure Analysis, das mit der Klärung der Ursachen des Unfalls vom 24. März 2022 beauftragt wurde, berichtet, dass die Sensoren am betroffenen Sitz manipuliert wurden. Ein Start des Fahrgeschäfts durch einen eingewiesenen Mitarbeiter ist erst dann möglich, wenn der Rückhaltebügel eine gewisse Position erreicht hat und dadurch die Sensoren aktiviert werden.

Sensoren nachträglich korrigiert

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Der höchste Gyro-Drop-Tower der Welt „Orlando Free Fall“ ist normalerweise mit 30 Sitzen ausgestattet. Vor dem Unfall wurde bereits einer der Sitze außer Betrieb genommen. Bei zwei weiteren Sitzen – unter anderem dem Sitz, auf dem der Teenager saß – wurden Unterschiede bei der Aktivierung der Sensoren bemerkt.

Während im Normalfall der Abstand zwischen dem Rückhaltebügel und einer Erhebung des Sitzes zwischen den Beinen der Fahrgäste etwa 8,5 Zentimeter betragen muss, lag der Wert bei dem betroffenen Sitz bei etwa 18,3 Zentimetern. Weitere wenige Zentimeter, die während des Falls der Gondel hinzu kämen, seien denkbar.

Der Unterschied der Rückhaltebügel eines normalen Sitzes und dem des Sitzes vom Unfall von "Orlando Free Fall"

Das Vergleichsbild verdeutlicht, dass sich die Position des Rückhaltebügels des Unfallopfers (links) massiv von anderen unterscheidet. (Foto: Quest Engineering and Failure Analysis)

Zudem habe man bei beiden Sitzen weitere Spuren feststellen können, die für eine Manipulation sprechen. Abnutzungen deuten daraufhin, dass die Sensoren nach dem Aufbau des Turms verschoben wurden, um sie früher auslösen zu lassen. Die vorgeschriebenen Werte des österreichischen Herstellers Funtime wurden dadurch nicht mehr erreicht und der Fahrgast konnte unter dem Bügel aus dem Sitz gleiten.

Weshalb diese Manipulation vorgenommen wurde, ist aktuell noch unklar. Im Rahmen von weiteren Untersuchungen kann dies möglicherweise geklärt werden.

„Highlander“ mit Gurten ausgestattet

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Bis zur Inbetriebnahme von „Orlando Free Fall“ Ende 2021 war „Highlander“ im deutschen Hansa-Park der höchste Gyro-Drop-Tower der Welt. Diese Art von Freifalltürmen ist freistehend und mit einer kreisrunden Gondel ausgestattet, die um den Turm rotieren kann.

Das 120 Meter hohe Fahrgeschäft, das ebenfalls vom Hersteller Funtime stammt, wurde nach dem Unglück mit zusätzlichen Gurten an Haltebügeln ausgestattet, um die Sicherheit zu erhöhen.

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