Halloween-Erschrecker von Walibi Holland über Gewalt im Job: „Ich wurde noch nie von so vielen Leuten geschlagen“

Ein Halloween-Darsteller des niederländischen Freizeitparks Walibi Holland berichtet rund einen Monat nach Ende der Saison 2019 von erschreckenden Gewalttaten, die im Rahmen seiner Arbeit gegen ihn verübt wurden.

Die Walibi Fright Nights im niederländischen Freizeitpark Walibi Holland sorgen jährlich im Oktober für Angst und Schrecken bei Besuchern. Zu verdanken haben diese das den Hunderten Darstellern, die in verschiedenen Spukhäusern und Scare-Zones die Gäste erschrecken. Nun packte einer der Erschrecker über die Schattenseiten des Jobs aus.

In einem Facebook-Beitrag berichtet der Schauspieler, der dieses Jahr in der neuen Scare-Zone „Nightmares“ in die Rolle eines weinenden Kindes geschlüpft ist, von mehreren Angriffen auf ihn. „Das letzte Halloween habe ich als extrem lustig empfunden, aber es war auch eines der aggressivsten Jahre, die ich je mitgemacht habe. […] Noch nie bin ich so viel von Gästen geschlagen worden wie in der abgelaufenen Saison“, schreibt er.

Scheinbar verringerte die Maske, die der Darsteller für die Rolle trug, die Hemmschwelle aggressiver Besucher, Erschrecker zu schlagen. Durch die Maske sehen sie nicht das Gesicht der Person hinter der Rolle und ihren Schmerz bei der Gewalttat. Am letzten Halloween-Tag der Saison wurden deshalb auch Darsteller mit Maske durch Charaktere ohne Maske ersetzt. Auch das weinende Baby fehlte, wie das Branchenmagazin Looopings berichtet.

In „Nightmares“ wurden schlimme Alpträume zur Realität. (Foto: Alexander Louis, Parkerlebnis.de)

Der Darsteller berichtet auch, sogar eine Anzeige gegen einen Besucher erstattet zu haben, der ihn von hinten auf den Kopf geschlagen hat. Aus Mangel an Beweisen wurde das Verfahren gegen diesen jedoch eingestellt. Danach habe sich der Erschrecker aufgrund der geringen Aussichten auf Erfolg dazu entschieden, keine weiteren Anzeigen zu erstatten.

Alle Darsteller werden ständig durch Sicherheitskräfte des Parks beaufsichtigt, welche diese vor aggressiven Gästen schützen sollen. Gänzlich konnten Gewalttaten bisher aber nicht verhindert werden, wie auch die Geschehnisse der vergangenen Saison zeigen.