Welt-Gibbon-Tag 2018 in Hellabrunn: Münchner Tierpark mit Aktionstag über bedrohte Menschenaffen

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Silbergibbons im Tierpark Hellabrunn klettern
Bildquelle: Tierpark Hellabrunn, Daniela Hierl
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Am Samstag, den 27. Oktober 2018 feiert der Münchner Tierpark den Welt-Gibbon-Tag. Ehrenamtliche Artenschutzbotschafter und Tierpfleger informieren die Besucher im Rahmen des Aktionstages über die hochbedrohten kleinen Menschenaffen aus Südostasien.

Der Welt-Gibbon-Tag, der offiziell am 24. Oktober datiert ist, wurde von der Welt-Naturschutz-Union (IUCN) ins Leben gerufen. Er soll die unbekannten Gibbons international bekannter machen und auf die große Bedrohung für die grazilen Kletterkünstler aufmerksam machen.

Auch der Tierpark Hellabrunn begeht diesen Tag von 10 bis 16 Uhr mit verschiedenen Aktionen: Die ehrenamtlichen Artenschutzbotschafter betreuen in der „Welt der Affen“ bei den Siamangs einen Info-Stand und informieren über Gibbons allgemein, die Hellabrunner Arten und Individuen sowie über ein Schutzprojekt für den Gelbwangen-Schopfgibbon in Vietnam. Zudem gibt es eine Gibbon-Malaktion für die kleinen Zoobesucher und zwei Tierpfleger-Treffpunkte: um 11 Uhr bei den Silbergibbons und um 15 Uhr bei den Siamangs.

Hellabrunn ist der einzige zoologische Garten in Deutschland, in dem man die seltenen Silbergibbons beobachten kann. In ihrer Heimat, der indonesischen Insel Java, wird der Bestand auf nur noch etwa 2.500 Tiere geschätzt. Hauptursache für die starke Bedrohung ist das Abholzen der Regenwälder für die Holz- und Papierproduktion und vor allem auch für den Anbau von Ölpalmen in großen Monokulturen.

Darüber hinaus engagiert sich Hellabrunn seit 2018 für mindestens drei Jahre für eine weitere, sehr bedrohte Gibbon-Art: Die Gelbwangen-Schopfgibbons verdanken ihren Namen dem hellgelben Backenbart der männlichen Tiere. Über den Gelbwangen-Schopfgibbon ist aktuell wenig bekannt und es gibt keine genauen Informationen, wie viele Tiere noch in der Natur überlebt haben. Doch aufgrund eines geschätzten Populationsrückgangs von mindestens 50 Prozent in weniger als 50 Jahren wird die Art auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft. Akuter Lebensraumverlust, Jagd für Fleisch, traditionelle Medizin und für den Heimtierhandel gefährden das Überleben auch der letzten Vertreter dieser spektakulären Art und erfordern dringende Schutzmaßnahmen.

Im Juni 2016 startete die Stiftung Artenschutz zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) ein Partnerprojekt zur Rettung des Nördlichen Gelbwangen-Schopfgibbons und seines Lebensraums. Das durch Hellabrunn unterstützte Projekt findet im Kon Ka Kinh Nationalpark statt, einem Schutzgebiet im zentralen Bergland von Vietnam. Die ZGF ist dort schon seit längerer Zeit tätig und unterstützt die Verwaltung des Nationalparks bei der Kontrolle und dem Management des ca. 42.000 Hektar großen Gebietes.

In der Regel werden Gibbons bis zu 35 Jahre alt, in Menschenobhut erreichen manche Tiere sogar ein Alter von über 50 Jahren. Gemeinsam mit ihren noch nicht erwachsenen Jungtieren bilden sie einen kleinen Familienverband von bis zu sechs Tieren. Wenn sich ein Gibbon-Paar gefunden hat, bleibt es für den Rest seines Lebens zusammen.

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