Zoo Osnabrück mit Jungtieren bei Flamingos, Schnee-Eulen und Moorenten im Sommer 2019

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Zoo Osnabrück Flamingo Küken 2019
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Im Zoo Osnabrück können Besucher aktuell die Kinderstube der unterschiedlichsten Vögel beobachten: Von den Flamingos über die Schnee-Eulen bis zu den Moorenten ziehen die Eltern ihren gefiederten Nachwuchs am Schölerberg auf.

Vogel ist nicht gleich Vogel: Das können die Besucher im Zoo Osnabrück aktuell gut beobachten. Denn vielerorts deutet leises Piepen auf Nachwuchs hin und bei der Jungenaufzucht gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten.

Bereits im Eingangsbereich des Zoos können Besucher das erste Küken zwischen seinen farbenfrohen Artgenossen ausmachen: Anfang Juli schlüpfte hier ein kleiner Flamingo. „Das Küken konnten wir das erste Mal sehen, als die Eltern gerade nicht im Nest saßen und sich der kleine Flamingo aufrichtete“, beschreibt Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Kurator im Zoo Osnabrück. „Es ist das erste Küken seit über zehn Jahren, das die Eltern selbst ausbrüteten und aufziehen – das freut uns natürlich ganz besonders.“ Noch sieht der kleine Vogel seinen rosafarbenen, grazilen Artgenossen nicht sehr ähnlich: Nach dem Schlupf tragen die Küken zunächst ein gräulich-weißes Dunengefieder, das sie wärmt aber nicht vor Wasser schützt, und auch ihr Schnabel ist noch relativ kurz und gerade. Lediglich die langen Beine enttarnen sie als Flamingos.

Ein Nest aus Schlamm

Die ersten Tage nach dem Schlupf hält sich das Küken noch im Nest, einem kegelförmigen Schlammhaufen, auf. „Die Landfläche der Flamingos besteht größtenteils aus einem Gemisch aus lehm- und tonhaltigem Sand. Zur Brutzeit feuchten wir diesen zusätzlich an, damit die Flamingos aus dem Schlamm ihre Nester bauen können“, verrät Wulftange. Sind die Bauten ausgehärtet, bieten sie den Flamingos ein stabiles Nest, in dessen Mitte sie in eine kleine Vertiefung ihr Ei legen. Mittlerweile macht das etwa 30 Zentimeter große Küken bereits die ersten Ausflüge außerhalb des Nests. Seine Eltern haben dabei immer ein wachsames Auge auf ihren Zögling und füttern ihn regelmäßig mit der sogenannten Kropfmilch. Die breiartige, eiweißhaltige Substanz wird im oberen Verdauungstrakt sowohl von Weibchen als auch Männchen produziert. Mit etwa zehn bis zwölf Wochen entwickelt sich der Schnabel des Kükens zum flamingotypischen Seihschnabel. Dann kann der kleine Vogel selbst Nahrung aus dem Wasser filtern und ist nicht mehr auf seine Eltern angewiesen. Ungefähr in dieser Zeit tauscht er auch sein flauschiges Dunengefieder gegen das graue Jugendgefieder.

Graue Küken, weiße Eltern

Am Dunengefieder ist auch der jüngste Nachwuchs in der neuen Nordamerika-Tierwelt „Manitoba“ zu erkennen: Gleich drei kleine Schnee-Eulen tapsen durch die „Schnee-Eulen-Scheune“. Geschlüpft sind die Eulen ebenfalls Anfang Juli in ihrem Nest, das das Weibchen als flache Mulde in den Boden gegraben hatte. Bei den Schnee-Eulen füttert und umsorgt das Weibchen den Nachwuchs und wird vom Männchen unterstützt. „Er bringt dann zum Beispiel das Futter zum Nest, wo das Weibchen dies direkt an die Jungen verfüttert oder neben dem Nest lagert. In der Wildbahn wären das Lemminge, bei uns im Zoo bekommen die Eulen meist Eintagsküken“, so Wulftange. Ähnlich wie bei den Flamingos bleiben auch die kleinen Schnee-Eulen zunächst einige Tage im geschützten Nest. Beim Schlupf sind sie noch blind und hilflos.

Zoo Osnabrück Schnee-Eule Küken 2019

Noch tragen die Schnee-Eulen-Küken im Zoo Osnabrück ihr graues Dunengefieder. (Foto: Zoo Osnabrück, Jule Rumpker)

Zuchterfolg bei bedrohter Vogelart

Deutlich selbstständiger sind die Küken der Moorenten, die in ihrer Voliere in der Nähe der Pinguinanlage schlüpften. Die fünf kleinen Vögel laufen bereits direkt nach dem Schlupf mit ihrer Mutter mit und gehen sogar schon schwimmen. Zuflucht finden aber auch sie in ihrem Nest: „Die Moorenten haben ihr Nest im Dickicht zwischen einer Bambuspflanze gebaut und zusätzlich mit Laub und ähnlichem ausgepolstert“, erklärt Andreas Wulftange. Über den Nachwuchs bei der europäischen Entenart freut sich der Zoo ganz besonders, denn die Moorente gilt in Deutschland als „vom Aussterben bedroht“: „Bis 2018 wurden im Rahmen eines Projekts vom NABU regelmäßig Moorenten am Steinhuder Meer ausgewildert. Der Erfolg des Projekts wird nun zunächst beobachtet und ausgewertet. Ziel ist es, den Bestand der Moorente auch in Deutschland langfristig wieder zu festigen.“

Zoo Osnabrück Moorente Küken 2019

Im Zoo Osnabrück schlüpften insgesamt fünf Moorentenküken – die heimische Entenart gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht. (Foto: Zoo Osnabrück, Jule Rumpke)

Im Gegensatz zu Flamingos und Schnee-Eulen tragen die kleinen Moorenten kein richtiges Dunengefieder. Ihr erstes Federkleid ist bereits „wasserfest“ und gelblich-braun – ähnlich wie bei den in Deutschland weit verbreiteten Stockenten. Ausgewachsene Moorenten sind gut an ihrem braunen Federkleid zu erkennen, dass sowohl Erpel als auch Ente tragen. Zu unterscheiden sind die beiden nur an ihrer Augenfarbe: Männchen haben eine weiße Iris, Weibchen eine braune. Die Augen der Jungtiere sind zunächst blau und verfärben sich dann mit der Zeit.

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