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Das Oktoberfest als Blinder alleine besuchen – mit zünftigem Fahrvergnügen? Ein Erfahrungsbericht

Bildquelle: Thomas Frank, Parkerlebnis.de

Als Blinder auf das Oktoberfest in München und Fahrgeschäfte nutzen - als Blinder, ohne sehende Begleitung? Christian Ohrens hat getestet, was auf dem weltweit größten Volksfest möglich ist.
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Jedes Jahr zieht das Münchner Oktoberfest Tausende Besucher an, Münchner und Touristen aus aller Welt gleichermaßen. Ob nun für eine kühle Maß oder adrenalingeladene Fahraktion. Gerade wegen seiner Größe und der Vielfalt an Fahrgeschäften, setzt das Oktoberfest als größtes Volksfest weltweit durchaus Maßstäbe.

Dass man in Freizeitparks als blinder Karussell- und Achterbahnfan nicht immer und überall uneingeschränkt mitfahren kann, zeigten unsere bisherigen Testergebnisse. Etwas anders scheint es sich bei Kirmesattraktionen zu verhalten, wie in unserem Test zum Hamburger Sommerdom nachzulesen ist. Hier war es mir uneingeschränkt möglich, alle getesteten Fahrattraktionen zu nutzen, anders, als in manch getestetem Freizeitpark.

Wir haben unsere Testreihe auch in diese Richtung fortgesetzt und testeten einige der Fahrgeschäfte auf dem Münchner Oktoberfest 2015. Ob sich die Nutzbarkeit der dort zu findenden Fahrgeschäfte durch einen blinden Besucher von der des Hamburger Doms unterscheidet und wie das Oktoberfest mit seiner Dimension in diesem Punkt Maßstäbe setzt, galt es herauszufinden.

Blind auf dem Oktoberfest – ein Erfahrungsbericht

Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Oktoberfest

Zwar gibt es U-Bahnen, die direkt zur Theresienwiese und somit zum Haupteingang des Festgeländes fahren. Um jedoch das Gedränge ein wenig zu umgehen, bietet es sich an, ab Marienplatz mit der U3 oder U6 bis zum Goetheplatz zu fahren. Von hier aus erreicht man die Theresienwiese in ca. fünf bis zehn Gehminuten.

Orientierung als Blinder auf dem Oktoberfest

Für einen Ausflug als Blinder, ohne sehende Begleitung, auf die Wies’n benötigt man vor allem eines: Geduld! Das Gelände ist sehr weitläufig und auch wenn man sich vom Besucherstrom über den Hauptweg treiben lässt, kann es durchaus passieren, dass man sehr schnell im Kreis gelaufen ist, weil man eine Wegabzweigung verpasst hat. Daher bietet es sich an, sich nicht nur, wie auch schon für den Hamburger Dom empfohlen, an den Buden und Karussells sowie der Musik und den Rekommandationen zu orientieren, sondern sich auch einzuprägen, an welchem Fahrgeschäft man vorbeigelaufen ist und was sich vielleicht in direkter Umgebung befindet, um nicht ganz die Orientierung zu verlieren.

Besuchermassen auf dem Oktoberfest 2015.(Foto: Thomas Frank, Parkerlebnis.de)

Es ist viel los auf dem größten Volksfest der Welt, mehr noch, als auf manch anderer Großstadtkirmes. Aber so abschreckend die Menschenmenge auch im ersten Augenblick wirken mag, so birgt sie doch einen enormen Vorteil: Es sind immer genug hilfsbereite Leute um einem herum, die man nach dem richtigen Weg bzw. nach dem nächsten Fahrgeschäft fragen kann.

„Ab nach oben!“ – Die Fahrattraktionen als Blinder im Test

Ob nun adrenalingeladen oder gemütlich, brandaktuell oder nostalgisch. Das Oktoberfest ist immer ein Sammelbecken verschiedenster Fahrgeschäfttypen.
Bei meinem Rundgang beschränkte ich mich zum einen auf eher schnellere Attraktionen, zum anderen vor allem auch auf diejenigen Fahrgeschäfte, die eher selten auf den Jahrmärkten in meiner Region (Norddeutschland) zu finden sind.

Hinweis: Die Reihenfolge der hier aufgeführten Fahrgeschäfte entspricht nicht der Aufteilung auf dem Festgelände.

Fazit als Blinder auf dem Oktoberfest

Die im Test zum Hamburger Dom geäußerte Vermutung, dass Kirmesattraktionen scheinbar problemloser auch ohne eine sehende Begleitung genutzt werden können, bestätigte sich auch bei dem Besuch und Test des diesjährigen Oktoberfestes. Insgesamt wurden dreizehn Fahrattraktionen, davon drei Achterbahnen, getestet und das mit großem Erfolg!

Dass es beim High Energy kurz zu Diskussionen kam, werten wir nicht negativ, dies war nur der Unwissenheit des neuen Kassenpersonals verschuldet. Denn schließlich kam am Ende ja eine Mitfahrt zu Stande. Beim Fahrgeschäft Mondlift kam es zwar zu einer Mitfahrt, jedoch gab es anfangs Startschwierigkeiten, was die Hilfe und Anleitung durch das Personal anbelangte – vielleicht auch ein wenig durch kleine Sprachbarrieren begründet. Davon jedoch ganz abgesehen verliefen die Testfahrten zu unserer vollen Zufriedenheit und wir beglückwünschen somit im Namen von Parkerlebnis.de alle getesteten Fahrgeschäfte bzw. deren Schausteller zu diesem guten bis sehr guten Testergebnis!

Die Ergebnisse aus Hamburg und München machen neugierig auf mehr! Daher wird es zukünftig, neben unseren Haupttests zur Nutzbarkeit von Freizeitparks durch Blinde ohne Begleitung, noch weitere solcher Kirmesberichte geben.

Ein Erfahrungsbericht von Christian Ohrens, freier Journalist und blinder Web- und Videoblogger aus Hamburg. Weiter Informationen zu Christian erhaltet ihr auf seiner Homepage und auf seinem YouTube-Kanal.

Weitere Erfahrungsberichte aus der Reihe „Als Blinder alleine im Freizeitpark„:

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