Nach Abschluss einer umfassenden Untersuchung aller Geschäftsbereiche und unter Berücksichtigung der Geschäftsentwicklung und aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen habe die Unternehmensleitung entschieden, weltweit rund 700 Stellen abzubauen. Das teilte ein Sprecher der Horst Brandstätter Group am Montag, den 2. Oktober 2023 am Firmensitz im mittelfränkischen Zirndorf bei Nürnberg mit.
Allen in Deutschland seien etwa 370 Arbeitsplätze von der Maßnahme betroffen. Das entspräche 16 Prozent der hiesigen Gesamtbelegschaft. International fallen 17 Prozent der Stellen weg.
Einbußen bei Umsatz und Gewinn führen zu Entlassungen
Hintergrund der geplanten Entlassungen ist dem Konzern zufolge eine schwierige wirtschaftliche Lage, welche sowohl die Spielzeug-Marke Playmobil als auch die zur Horst Brandstätter Group gehörende Pflanzgefäße-Marke Lechuza betreffe. Man spüre weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pandemie. In den zurückliegenden beiden Geschäftsjahren habe der Konzern Einbußen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn verzeichnet.
Das Unternehmen sprach bislang nicht darüber, welche Stellen konkret abgebaut werden sollen.
Auch der PLAYMOBIL-FunPark in Zirndorf ist Teil der Gruppe. Betrieben wird der Freizeitpark von der geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG, deren direkte Muttergesellschaft die Horst Brandstätter Holding GmbH ist. Inwiefern die Maßnahmen des Personalabbaus auch das Ausflugsziel im Norden Bayerns betreffen, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt. Über eine dreiviertel Million Gäste lockt der Playmobil-Freizeitpark jährlich an (vergleiche Besucherzahlen).
Noch vor wenigen Monaten standen die Zeichen auf Expansion: Im Juli 2022 wurde das weltweit erste „Playmobil Experience Center“ in Shanghai eröffnet. Anfang 2023 gab die Horst Brandstätter Group bekannt, sich mit 25 Prozent am Münchner Start Up Kekz® GmbH zu beteiligen. Dies zahlte auf eine angekündigte Strategie, neue unternehmerische Initiativen zu ergreifen, ein. „Der Fokus des Investments bei Kekz® und auch aller zukünftigen Beteiligungen liegt in der Erschließung neuer Tätigkeitsfelder mit innovativen Geschäftsideen“, hieß es aus Zirndorf. Bei der Auswahl der Engagements agiere die Unternehmensgruppe langfristig und nachhaltig.