Gorilla-Baby im Erlebnis-Zoo Hannover wird mit Flasche aufgezogen

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Gorilla-Baby - Zoo Hannover 2016
Bildquelle: Erlebnis-Zoo Hannover
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Da die Mutter kein Interesse zeigt, muss das Gorilla-Baby im Erlebnis-Zoo Hannover mit der Flasche aufgezogen werden. Der Zoo sucht nach einer Amme für "Yanga".

Strubbelige Haare, frecher Blick, kräftige Stimme: Gorilla-Baby Yanga ist ein echter Herzensbrecher. Seine Mutter zeigte dennoch keinerlei Interesse an ihrem Nachwuchs. Gorillaweibchen Zazie brachte ihre Tochter am Sonnabendmorgen, 29. Oktober, zur Welt und hat sich gleich nach der Geburt von ihr abgewendet. Nach intensiver Beobachtung der Gorillafamilie entschied das Team schließlich, das Neugeborene aus der Gruppe zu nehmen.

„Es war eine schwierige Entscheidung, denn Tierkinder sollten von ihren Müttern aufgezogen werden“, sagt der Zoologische Leiter, Klaus Brunsing. Um Fehlprägungen zu vermeiden, sei die Handaufzucht immer die letzte Wahl. Bei Zazie wurde jedoch schnell deutlich, dass sie ihr Kind komplett ablehnte. Sie säugte es nicht und zeigte kein Interesse, als es von einem vierjährigen Jungtier herumgetragen wurde. Die Tierpfleger sprangen daher als Ersatzeltern ein, hüllten das Kleine in eine Decke und boten ihm die Flasche mit Ersatz-Milch an.

Yanga - Zoo Hannover - Gorilla Baby

Auf diesem Foto ist Gorilla-Baby „Yanga“ erst drei Tage alt. (Foto: Erlebnis-Zoo Hannover)

Die ersten zehn Lebenstage hat die kleine Yanga gut überstanden. Sie wird rund um die Uhr betreut, am Körper getragen und bekommt regelmäßig die Flasche. „Das sieht zwar niedlich aus, ist aber eine wirklich anstrengende Aufgabe“, erklärt Tierpfleger Klaus Meyer. Wie ein Menschenkind auch, brauche ein kleiner Gorilla 24 Stunden am Tag Aufmerksamkeit. Zudem muss Yanga besonders vorsichtig behandelt werden. „Das Baby wurde nicht von seiner Mutter gesäugt, es hat also nicht den Immunschutz, der normalerweise mit der Muttermilch aufgenommen wird“, erklärt Zootierarzt Viktor Molnar. Yanga sei daher auch nach zehn Tagen noch nicht außer Gefahr. „Wir bitten alle, dem Gorilla-Baby kräftig die Daumen zu drücken.“

Damit das Jungtier von Anfang an Kontakt zu seinen Artgenossen hat, sie riechen und hören kann, sind die Tierpfleger mit Yanga hinter den Kulissen so nah wie möglich bei der Gorillafamilie. Parallel dazu hat der Zoo mit dem Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) für Gorillas Kontakt aufgenommen. „Wir hoffen, dass wir eine geeignete Gorilla-Amme für das Baby finden“, so Klaus Brunsing.

Das ablehnende Verhalten von Gorillaweibchen Zazie kommt nicht ganz unerwartet. Zazie hat zwar in der Vergangenheit schon Jungtiere großgezogen, war aber nie eine vorbildliche Mutter. Aus diesem Grund bekommt Zazie seit mehr als einem Jahr ein Verhütungsmittel. Dieses Präparat sollte eine weitere Trächtigkeit verhindern. Leider geben diese Präparate aber nie eine 100-prozentige Sicherheit – so auch nicht in diesem Fall.

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