Mehr als 80 Prozent der Schausteller sehen ihre Existenz aufgrund der aktuellen Lage bedroht

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Bildquelle: BSM
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Der Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute e.V. (BSM) teilt die Ergebnisse einer eigens durchgeführten Umfrage mit. Demnach seien 81 Prozent der Betriebe nach "dramatischen Umsatzeinbrüchen" von Existenzängsten betroffen.

Dieses Ergebnis sei ein „deutliches Zeichen für den Ernst der Lage“. Ein Umsatzvergleich von Dezember 2019 mit Dezember 2021 weise einen Rückgang um 73 Prozent aus. Auf die kompletten Jahre 2019 und 2021 gerechnet, sei ein Rückgang von 71 Prozent feststellbar. Die Fördermaßnahmen, die der Staat zum Betriebserhalt zur Verfügung stellt, empfänden 66 Prozent der Befragten als unzureichend. Knapp 87 Prozent beschrieben, dass sie durch die staatlichen Hilfen ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten könnten.

Branche fordert „klare Öffnungsperspektiven“

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So werde die private Lebensführung von mehr als 90 Prozent der Befragten durch „Verwertung eigenen Vermögens“ finanziert. Hauptsächlich handle es sich dabei um „eigene Ersparnisse und Auflösung von Lebensversicherungen und anderen Rücklagen der Altersvorsorge“. Weitere Maßnahmen seien der „Verkauf von Betriebsmitteln, Unterstützung durch Familie, Einkommen in einem Beschäftigungsverhältnis und Privatdarlehen“. 75 Prozent sollen keine staatliche Unterstützung erhalten, 20 Prozent Arbeitslosengeld II und fünf Prozent Unternehmerlohn. Aus Sicht des BSM sei dies „nach 24 Monaten Verbot der Berufsausübung ein nicht mehr akzeptabler Zustand, da Rücklagen aufgebraucht“ seien.

Laut der Umfrage seien die Folgen für den Arbeitsmarkt massiv. Das gesamte Reisegewerbe schaffe etwa 100.000 Arbeitsplätze. Bedingt durch die pandemische Lage seien 60 Prozent des Stammpersonals entlassen worden. 43 Prozent der geplanten Einstellungen seien aufgehoben oder aufgeschoben worden. 41 Prozent erhielten Kurzarbeitergeld.

Das Hauptproblem seien laut 94 Prozent der Befragten die „Absagen von bereits geplanten Veranstaltungen“. Das „Streichen künftiger Feste“ sei für 75 Prozent ein großer Teil des Problems. Daraus werde ein „Ruf nach klaren Öffnungsperspektiven deutlich“.

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Das Ergebnis der Umfrage zeige, dass „das Stilllegen einer ganzen Branche […] ein Ende haben muss“. Das „teilweise symbolhafte Absagen von Volksfesten und Märkten“ müsse vorbei sein und einer „konstruktiven Öffnungsperspektive“ weichen. Nur ein eigenständiges Wirtschaften sichere den seit vielen Generationen bestehenden Unternehmen das Überleben und der Gesellschaft das „Fortbestehen eines unwiederbringlichen Kulturgutes“.

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