Tiger-Tausch zwischen Zoo Osnabrück und französischen Zoo für Zuchtvorhaben

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Tiger Argo Zoo Osnabrück Austausch Zoo Frankreich
Bildquelle: Zoo Osnabrück, Lisa Simon
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Abschied von Sumatra-Tiger Argo: Der Kater wird den Zoo Osnabrück Ende April 2022 verlassen, um in einem französischen Zoo mit einem anderen Weibchen Nachwuchs zeugen zu können. Dies sei für die vom Aussterben bedrohte Tierart sehr wichtig. Im Gegenzug zieht der französische Kater in den deutschen Zoo.

„Gerade bei den stark bedrohten Tierarten, wie den Sumatra-Tigern, wird deutlich, dass wir als Zoo Osnabrück ein Baustein in einem internationalen Gesamtvorhaben sind. Denn schließlich ist eine der Hauptaufgaben von Zoos der Arterhalt – und dazu gehört die erfolgreiche und wissenschaftlich geführte Nachzucht“, erläutert Tobias Klumpe, Biologe und Zoologische Leitung im Zoo Osnabrück.

Leider habe das Tigerpaar im Zoo Osnabrück, der neunjährige Argo und die zehnjährige Diana, bislang keinen Nachwuchs gezeugt, sodass Argo nun in einem anderen Zoo mit einer anderen Katze zusammenkommt. „Nachwuchs zu zeugen ist bei dieser Tierart das oberste Ziel, schließlich gibt es nur noch etwa 370 Sumatra-Tiger in der Wildbahn. Das Erhaltungszuchtprogramm der europäischen Zoos koordiniert die Zusammenstellung der Paare in den Zoos nach wissenschaftlichen Kriterien. Wir drücken die Daumen, dass Argo im neuen Zoo in Frankreich Nachwuchs zeugen wird.“

Diana und Argo waren 2014 mit der Eröffnung des „Tigertempelgartens“ aus unterschiedlichen Zoos in den Zoo Osnabrück gezogen. Warum es mit dem Nachwuchs nicht geklappt hat, ist nicht klar. „Vielleicht war es einfach die Konstellation. Die beiden haben sich zwar sehr gut verstanden, aber soweit wir es sehen konnten, gab es kaum vollständige Paarungsakte. Argo ist auf jeden Fall zeugungsfähig, das wurde untersucht“, so der Biologe.

Katertausch mit französischem Zoo

Das europäische Zuchtprogramm, genannt EAZA Ex-situ Programm (EAZA: European Association of Zoos and Aquaria, ex-situ: Artenschutz außerhalb des ursprünglichen Lebensraums) empfahl nun, dass der Zoo Osnabrück und der französische Zoo ihre Kater zur Arterhaltung tauschen. Der französische Kater kommt demnach Ende April nach Deutschland und Kater Argo reist mit dessen Transportbox zurück nach Frankreich.

Ob es in Osnabrück dann mit Nachwuchs klappt, ist ungewiss – man hoffe vor allem auf Nachwuchs in Frankreich, da die dortige Katze noch jünger sei, so Klumpe. „Für uns ist es zunächst wichtig, dass die beiden hier in Osnabrück sich überhaupt verstehen. Denn das ist bei Sumatra-Tigern nicht selbstverständlich. Schlimmstenfalls kann es zu einer Auseinandersetzung bis hin zur Tötung kommen. Da der Kater grundsätzlich stärker ist, hat die Katze in so einem Fall meistens das Nachsehen“, so Klumpe.

Trotz dieses Risikos sei das Zuchtmanagement in den europäischen und international vernetzten Zoos sehr wichtig und die einzige Chance, neben dem Erhalt des Lebensraums, die bedrohte Katzenart vor dem Aussterben zu retten. Die kleinste der sechs überlebenden Tigerarten ist vor allem durch Wilderei, Lebensraumverlust und Rückgang von Beutetieren bedroht. „Wir drücken nun die Daumen, dass die beiden Kater den Transport gut meistern und sie sich bei der jeweiligen neuen Katze gut einleben“, berichtet Klumpe. Der Zoo informiert über weitere Details im Anschluss an den Transport.

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