Norwegischer Freizeitpark erntet massive Kritik für kostenpflichtigen Drängel-Pass und stellt Angebot ein

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Tusenfryd Speed Monster Achterbahn
Bildquelle: Tusenfryd
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Ein norwegischer Freizeitpark hat mit der Einführung eines kostenpflichtigen Express-Passes für einen Aufschrei sowohl bei Gästen als auch bei der Politik gesorgt. Der Probebetrieb des Drängel-Passes wurde vorzeitig beendet.

In Deutschland und dem nahen europäischen Ausland gibt es viele Freizeitparks, welche mit sogenannten Fast-Pässen gegen Bezahlung eine Umgehung der regulären Wartezeiten an Fahrgeschäften ermöglichen. So bietet etwa der Heide Park das unbegrenzte Vordrängeln an einem Tag mit dem „Express Butler“ für 89 Euro an und im Disneyland Paris können mit dem „Premier Access“ die Warteschlangen einzelner Attraktionen für bis zu 18 Euro pro Fahrt umgangen werden.

Ein solches Angebot wollte auch Tusenfryd einführen. Der norwegische Freizeitpark gehört zur Gruppe Parques Reunidos, welche in Deutschland unter anderem auch den Movie Park Germany betreibt. Auch hier können seit vielen Jahren mit dem sogenannten „Speedy Pass“ die regulären Warteschlangen mehrerer Groß-Attraktionen umgangen werden.

Tusenfryd hatte nun einen Probetrieb eines solchen Systems gestartet. Für 300 Norwegische Kronen (etwa 29,50 Euro) konnten Inhaberinnen oder Inhaber eines Express-Passes die Wartezeit bei acht Hauptattraktionen des Freizeitparks sparen. Täglich wurden maximal 50 solcher Drängel-Pässe verkauft, um nicht mehr als ein Prozent der täglichen Gäste zu bevorzugen.

Massive Kritik von Gästen und Politik

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Was andernorts seit vielen Jahren Normalität ist, stieß in Norwegen auf massive Kritik sowohl bei Gästen als auch bei der Politik. Der Express-Pass würde die Gesellschaft spalten, hieß es in wütenden Reaktionen. Und sogar eine Politikerin meldete sich zu Wort. Kjersti Toppe, die Ministerin für Kinder und Familien in Norwegen, forderte in Medien, Tusenfryd solle das Angebot einstellen. „Für Kinder als auch für Ältere ist es schwierig, dass Jemand für etwas so Triviales wie eine Warteschlange zahlen kann“, so Toppe.

Nach der Kritik beteuerte Tusenfryd in einer offiziellen Erklärung, „dass es für uns natürlich nie die Absicht gab, unsere Kunden anders zu behandeln.“ Der Ehrgeiz bei diesem Pilotprojekt habe ausschließlich in dem Wunsch gewurzelt, „Gästen ein möglichst maßgeschneidertes Angebot zu machen.“ Tatsächlich sei der Fast-Pass von Tusenfryd nach Anregungen von Gästen über mehrere Saisons hinweg eingeführt worden.

Unsere Intention war lediglich, durch ein kleines Pilotprojekt zu testen, ob der Input, den wir von einer großen Anzahl von Gästen erhalten haben, eine Express-Lösung tatsächlich eine Daseinsberechtigung hätte. Wie die meisten Leute wahrscheinlich bemerkt haben, war das Feedback eindeutig. Wir haben uns den Input angehört und entschieden , dieses Pilotprojekt nicht fortzusetzen.Erik Røhne Andersen, Marketing-Manager bei Tusenfryd

Erst kürzlich hat Tusenfryd Investitionen in Höhe von 25 Millionen Euro angekündigt. Damit entsteht auch eine neue Familien-Achterbahn.

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