Affenpark Apenheul: Gorillas bekommen neuen Anführer aus ZooParc de Beauval

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Gorilla Banjoko Zooparc de Beauval Apenheul Umzug
Bildquelle: Affenpark Apenheul
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Im Affenpark Apenheul wird bald ein neues Gorilla-Männchen die Führung übernehmen. Der 16-jährige "Banjoko" kommt aus einem französischen Zoo und wird den 38-jährigen "Bao Bao" ablösen.

Die Gorilla-Gruppe im niederländischen Affenpark Apenheul steht vor einer großen Veränderungen. In wenigen Wochen wird Gorilla-Mann „Banjoko“ vom französischen ZooParc de Beauval in die Niederlande umziehen. „Er übernimmt die Nachfolge des derzeitigen Gorilla-Anführers ‚Bao Bao‘, der sich in den Ruhestand verabschiedet“, erklärt der Tierpark. Der 16-jährige Silberrücken – wie man einen männlichen Anführer einer Gorilla-Gruppe nennt – treffe voraussichtlich Mitte Dezember 2023 in Apeldoorn ein. Das sei ein seltenes Ereignis: „In der 52-jährigen Geschichte von Apenheul ist es das vierte Mal, dass eine bestehende Gorillagruppe einen neuen Anführer bekommt.“

Seit 2018 führt „Bao Bao“ die fünfköpfige Gorilla-Gruppe in Apenheul an. Diese besteht aus vier Weibchen sowie seinem Sohn „Kiango“, der 2021 auf die Welt kam. Zwei weitere Tiere leben auf einer separaten Insel im Park. „Mit stolzen 38 Jahren geht ‚Bao Bao‘ nun in den Ruhestand“, heißt es aus dem Zoo. Er habe seit längerer Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. „Um ihm mehr Ruhe zu geben, hat man beschlossen, einen Nachfolger für den alten Silberrücken zu suchen.“ Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Westliche Gorillas (EEP) wurden mehrere Gorilla-Männchen vorgeschlagen, die aufgrund ihrer Gene, ihres Alters und ihres Verhaltens gut zu den weiblichen Gorillas in Apenheul passen.

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Thomas Bionda, zoologischer Manager der Stiftung Apenheul und stellvertretender Koordinator des Erhaltungszuchtprogramms für Gorillas, erklärt, wie die Suche verlief:

Leider geht es den Gorillas in freier Wildbahn nicht sehr gut. Ihre Art ist vom Aussterben bedroht. Daher ist es wichtig, dass Zoos eine gesunde Gorillapopulation aufrechterhalten, die neben ihrer pädagogischen Funktion auch als Reservepopulation für die Tiere in freier Wildbahn dient. Diese Reservepopulation wird durch das EEP beaufsichtigt. Nach Absprache mit dem EEP hat unser Kurator zusammen mit einem erfahrenen Tierpfleger zwei französische Zoos besucht, um die vorgeschlagenen Gorillas kennenzulernen. Schlussendlich ist die Wahl auf „Banjoko“ gefallen.Thomas Bionda

Künftig zwei Gorillagruppen in Apenheul

„Banjoko“ sei in einer sozialen Gruppe aufgewachsen, in der er sich die Führungsqualitäten seines Vaters abschauen konnte. „Dank seines jüngeren Bruders ist er auch im Umgang mit Jungtieren erprobt,“ so die Verantwortlichen. In den vergangenen zehn Jahren lebte „Banjoko“ in einer Junggesellengruppe, bestehend aus vier jungen Gorillamännchen, deren Anführer er war. Jetzt, im Alter von fast 17 Jahren, beginnt für „Banjoko“ ein neuer Lebensabschnitt: Er wird eine eigene Gruppe mit weiblichen Gorillas anführen.

Gorilla Banjoko Affenpark Apenheul

Im Affenpark Apenheul wird „Banjoko“ eine Gruppe Weibchen anführen. (Foto: Affenpark Apenheul)

In wenigen Wochen wird „Banjoko“ in Apenheul erwartet. Nach seiner Ankunft werde er schrittweise an die anderen Tiere herangeführt. „Bao Bao“ soll dabei ebenfalls in Apenheul bleiben. „Er zieht mit einigen Gorillas aus seiner Gruppe auf eine separate Insel.“ Sein Sohn „Kiango“ wird ihn begleiten. „In seiner neuen Umgebung kann der alte Silberrücken zur Ruhe kommen, während der junge Banjoko die andere Gruppe anführt“, so der Affenpark. Besucher werden also bald zwei Gorillagruppen in Apenheul vorfinden.

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Mit der Ankunft und Eingliederung des neuen Silberrückens beginnt für die Tier-Pflegekräfte eine spannende Zeit. Sie werden genau beobachten, wie sich „Banjoko“ in seiner Rolle als Anführer entwickelt und wie die anderen Gorillas auf ihn reagieren. Sowohl „Banjoko“ als auch „Bao Bao“ stehen vor einer großen Umstellung. Der Umzug findet im Winter statt, wenn der Zoo geschlossen ist. Aktuell kann der Park nur im Rahmen von Firmenveranstaltungen besucht werden.

Am Freitag, den 22. März 2024, ist die Winterpause vorbei. Ab dann können Besucher den neuen Silberrücken Banjoko persönlich kennenlernen (vergleiche Freizeitpark-Saisonstarts 2024).

Gorillas in freier Wildbahn eine bedrohte Tierart

Gorillas gelten in freier Wildbahn als besonders bedroht. Mithilfe von Erhaltungszuchtprogrammen sollen die Tiere vor dem Aussterben geschützt werden. Thomas Bionda erklärt: „Das Ziel von Apenheul ist es, die Liebe der Besucher zur Natur und zu den Tieren zu fördern. Wir betrachten die Gorillas als Botschafter für ihre Artgenossen in der Wildnis. Indem wir die Besucher über die Bedrohung der Tiere aufklären, wollen wir sie für einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt sensibilisieren. Damit diese faszinierende Tierart auch in freier Wildbahn noch lange erhalten bleibt.“

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Apenheul engagiert sich nicht nur im niederländischen Apeldoorn für das Wohlergehen der Affen, sondern auch weltweit. Zu diesem Zweck wurde der Apenheul Naturschutzfonds (Natuurbehoudfonds, kurz ANF) gegründet. ANF-Direktorin Iris de Winter sagt: „Wir unterstützen ein Forschungsprojekt über Westliche Flachlandgorillas im Kongo. Unsere Forschung konzentriert sich darauf, das Wissen über die genetische Vielfalt und den Gesundheitszustand dieser vom Aussterben bedrohten Art zu erweitern. Die Bedeutung unserer Forschung geht weit über die Wissenschaft hinaus; sie ist eng verbunden mit dem Schutz der Gorillapopulation vor Wilderei. Die fortwährende Anwesenheit von Forschern wirkt abschreckend auf Wilderer. Obwohl die Population an vielen Orten rückläufig ist, lässt sich jüngst ein Wachstum der Flachlandgorillapopulation in unserem Forschungsgebiet beobachten. Diese Entwicklung unterstreicht die Wirksamkeit von Langzeitstudien bezogen auf den Natur- und Artenschutz.“

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