Leopardenhai-Baby ohne Vater? Burgers‘ Zoo untersucht DNA von Jungtier

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Leopardenhai-Baby Zoo Niederlande 2024
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Der Königliche Burgers’ Zoo meldet Nachwuchs bei den Leopardenhaien. Dem Tierpark ist die schwierige Nachzucht zum zweiten Mal gelungen. Ob an der Erfolgsgeschichte allerdings ein Männchen beteiligt war, soll nun eine DNA-Untersuchung zeigen. Bei der Fortpflanzung der Haie gibt es nämlich ein ganz besonderes Naturphänomen.

Die tropische Hai-Art ist Teil eines europäischen Erhaltungsprogramms für bedrohte Tierarten. In Aquarien ist die Nachzucht der Leopardenhaie eine Seltenheit. 2003 war bereits ein junger Leopardenhai in Arnheim zur Welt gekommen, der allerdings nur sechs Wochen überlebte. Nun ist Burgers‘ Zoo die Nachzucht mit der Geburt eines jungen Leopardenhais erneut gelungen. Ein Vaterschaftstest soll nun Gewissheit bringen, ob es sich um eine „Solo-Fortpflanzung“, einem selten Naturphänomen bei den Leopardenhaien, handelt – oder tatsächlich auch ein Männchen beteiligt war.

Der Burgers’ Zoo versuchte mit der Strategie “ Willst du gelten, mach‘ dich selten!“ in Abstimmung mit dem Koordinator des Populationsmanagement-Programms (EEP, European Ex situ Programme) die Fortpflanzungsstimmung der Leopardenhaie zu steigern: Das betreffende Männchen und die zwei Weibchen wurden daher immer einmal kurzzeitig voneinander getrennt. Dann fanden die Tierpfleger erstmals Eihüllen, die nicht leer waren, sondern Eidotter enthielten.

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„Die Eier wurden zunächst hinter den Kulissen in Quarantäne gehalten, nicht zuletzt, um sie vor den Hungergelüsten anderer Hai-Arten zu schützen“, informiert der Tierpark. Das mittlerweile zwei Monate alte Jungtier ist eine Miniaturausgabe seiner Eltern, hat aber in den ersten Lebensjahren ein schwarz-weißes Streifenmuster. Deshalb wird der Leopardenhai auch Zebrahai genannt. Ob die erfolgreiche Zucht auf dem „anregenden“ Plan des Zoos beruht oder das Weibchen möglicherweise auf eine ganz besondere, natürliche Gabe zurückgegriffen hat, soll nun eine DNA-Untersuchung zeigen.

Parthenogenese (Jungfernzeugung): Selbst ist die Frau

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Von manchen Pflanzen, wirbellosen Tieren wie Schnecken, Reptilien und Fischen ist bekannt, dass sich die Weibchen unter bestimmten Bedingungen auch ohne Beteiligung eines Männchens fortpflanzen. Auch weibliche Leopardenhaie verfügen über diese Fähigkeit: Bei der sogenannten Parthenogenese (Jungfernzeugung) entsteht der Nachwuchs aus unbefruchteten Eizellen. „Zellen im Inneren des Eis übernehmen die Rolle des Spermas“, erklären die Experten von Burgers‘ Zoo. „Sie verschmelzen mit der Eizelle, die sich daraufhin teilt und zur Entwicklung eines Embryos führt. Der Nachwuchs weist in diesem Fall nur das genetische Material der Mutter auf.“

Leopardenhai-Nachwuchs Burgers' Zoo

Der junge Leopardenhai hat die kritische Phase von zwei Monaten inzwischen überstanden. Nur die Vaterschaft ist noch ungeklärt. (Foto: Burgers‘ Zoo)

Diese geringere genetische Diversität bringe allerdings schlechtere Überlebenschancen mit sich, heißt es aus dem niederländischen Zoo. „Neben dem Phänomen der Parthenogenese ist von Leopardenhaien auch bekannt, dass die Weibchen nach einer Paarung Spermien geraume Zeit im Körper zwischenspeichern können.“ Auf diese Weise könne eine erfolgreiche Paarung ein ganzes Jahr lang befruchtete Eier hervorbringen. „In Kürze kann eine genetische Untersuchung der Vaterschaft Antwort auf die Frage geben, auf welche Art der junge Hai des Burgers’ Zoo gezeugt wurde“, so der Tierpark.

Erfolgreiche Zucht mit Haien und Rochen

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Der Königliche Burgers’ Zoo ist gemeinsam mit einigen weiteren Aquarien (in den Niederlanden und anderen europäischen Ländern) führend bei der Zucht von Haien und Rochen. So ist der Arnheimer Tierpark schon seit Jahren der weltweit größte Züchter des Gefleckten Adlerrochens, kann aber auch zahlreiche Erfolge bei Epaulettenhaien, Bambushaien, Schwarzspitzen-Riffhaien, Blaupunktrochen, Grauen Stechrochen und Schwarzkinn-Geigenrochen verzeichnen. Der Burgers’ Zoo verschenkt die gezüchteten Fische an Aquarien in ganz Europa, mit denen der Tierpark in verschiedenen Zuchtprogrammen intensiv zusammenarbeitet.

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