„Extrem dunkles Jahr“: Liseberg büßt nach Corona-Schließung 125 Millionen Euro Umsatz ein

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Liseberg von oben (Dämmerung)
Bildquelle: Liseberg
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Für den schwedischen Freizeitpark Liseberg war 2020 das dunkelste Jahr in seiner 97-jährigen Geschichte. Da schwedische Vergnügungsparks über die ganze Saison hinweg wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben mussten, verzeichnet Liseberg nun einen Umsatzverlust von rund 125 Millionen Euro.

Das Öffnungsverbot, das 2020 alle schwedischen Freizeitparks betraf, war auf realwirtschaftlicher Ebene ein heftiger Schlag für Liseberg. Insgesamt 1,26 Milliarden Schwedische Kronen, umgerechnet 125 Millionen Euro, hat der Freizeitpark an Umsatz eingebüßt – das sind etwa 97 Prozent Verlust.

Liseberg war im Jahr 2020 keinen einzigen Tag lang geöffnet, nur mit dem Campingplatz Lisebergsbyn konnte der Freizeitpark Einnahmen generieren. Dies führte am Ende der Saison zu einem negativen Gewinn vor Steuern in Höhe von rund -55 Millionen Euro, in den auch eine Sonderabschreibung in Höhe von rund 9 Millionen Euro einfloss, um Anschaffungs- und Herstellungskosten für neue Investitionen von Liseberg schneller abzuschreiben.

„2020 war ein extrem dunkles Jahr. Die schwedischen Vergnügungsparks waren die ersten in Europa, die einen Pandemieplan für eine sichere Öffnung entwickelten. Wir waren bereit, Liseberg mit Anpassungen an die aktuelle Situation zu eröffnen, erhielten jedoch keine Anhörung von den Behörden“, sagt Andreas Andersen, Geschäftsführer von Liseberg.

Oceana Liseberg Hotel Concept Birdview

Liseberg hat aktuell Pläne für den Bau eines Wasserparks und eines Hotels. (Foto: Liseberg)

Im Laufe des Jahres war Liseberg daher dazu gezwungen, umfangreiche Sparpakete einzuführen, in deren Rahmen auch etwa 120 festangestellte Mitarbeiter entlassen werden mussten. Die Maßnahmen haben den Verlust zwar gemindert, aber lange nicht aufgefangen. „Es ist nicht möglich, einen Umsatzverlust von fast 97 Prozent auszugleichen“, so Andersen.

Liseberg hat Unterstützungshilfen in Höhe von etwa 4,5 Millionen Euro erhalten, was lediglich acht Prozent des Verlusts von etwa 55 Millionen Euro ausmacht. Trotzdem werde Liseberg die Krise überstehen, wie Vorstandsvorsitzender Christer Holmgren erklärt: „Das Unternehmen verfügt über eine grundsätzlich starke Finanzlage, aber es ist bedauerlich, dass stumpfe Gesetze und nicht funktionierende Unterstützungsmaßnahmen nicht nur für Liseberg, sondern für eine ganze Branche so schwerwiegende Konsequenzen haben.“

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Auch das Eigenkapital des Konzerns wurde durch die Schließung belastet: Es sank in der Saison 2020 von rund 127 Millionen Euro auf rund 83 Millionen Euro. Damit verringerte sich die Eigenkapitalquote fast um die Hälfte von 60 Prozent auf nur noch 34 Prozent.

Neue Pandemiegesetze und Richtlinien des Gesundheitsamtes werden voraussichtlich eine verantwortungsvolle Eröffnung von Liseberg im Laufe der Saison 2021 ermöglichen. Die wirtschaftlichen Schäden aus der Saison 2020 sind jedoch trotzdem vorerst irreparabel.

Hinweis: Schwedische Freizeitparks hätten 2020 mit einer Besuchergrenze von 50 Gästen öffnen können, was aufgrund der Unwirtschaftlichkeit aber einem Geschäftsverbot gleicht.

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