Das Miniatur Wunderland in der Speicherstadt von Hamburg wurde erneut erweitert. Um zum neuen Abschnitt Rio de Janeiro zu gelangen, lässt sich jetzt auch die Brücke über das Fleet benutzen.
Nachdem bereits im Jahr 2019 der Mietvertrag für die Erweiterung des Miniatur Wunderland in der historischen Speicherstadt von Hamburg unterschrieben wurde, ist es jetzt so weit: Der erste Abschnitt der neuen Erweiterung, die sich im gegenüberliegenden Gebäude befindet, empfängt Gäste. Dabei geht es für die Besucherinnen und Besucher auf eine Reise in Richtung Brasilien, genauer gesagt: Rio de Janeiro.
Südamerika im Miniatur Wunderland Hamburg erleben
Der 46 Quadratmeter große Abschnitt Rio de Janeiro bietet die bekannten Sehenswürdigkeiten, wie den Zuckerhut, die Christusstatue oder den Strand der Copacabana. Aber auch weitere Einblicke in die Stadt, zum Beispiel das Leben der ärmeren Bevölkerungsschichten in den Favelas oder der brasilianische Karneval lassen sich erleben. Die Baukosten sollen bei etwa 1,5 Millionen Euro liegen. Laut der Betreiber des Miniatur Wunderland handelt es sich bei Rio de Janeiro um den ersten von vier geplanten Südamerika-Teilen. Die Besonderheit liegt hier vor allem darin, dass die Modellbauer in Hamburg zeitgleich mit der Modellbau-Familie Martinez in Argentinien bauen.
Wir haben die Familie Martinez vor vier Jahren in New York kennengelernt und schon Momente später war die verrückte Idee entstanden, Südamerika gemeinsam mit Südamerikanern zum Teil in Südamerika zu bauen. Offensichtlich gibt es so etwas wie Seelenverwandtschaft, denn das Gefühl, dass wir ähnlich liebevoll, nerdig, verrückt ticken und mit ganzem Herzen für die Sache brennen, haben wir im ersten Moment gefühlt und mussten in vier Jahren kein einziges Mal daran zweifeln. Es war ein großes Abenteuer, gerade auch wegen Corona. Aber wenn man nun vor Rio steht, merkt man sofort, dass diese Co-Produktion etwas fantastisch Einmaliges erschaffen hat – eine wahrhaft neue Welt.Frederik Braun, Gründer des Miniatur Wunderland
Basierend auf dieser ungewöhnlichen Kooperation soll Ende 2022 ein Film in die Kinos kommen.
Sichtlich stolz: Die Gründer Frederik und Gerrit Braun im neuen Abschnitt Rio de Janeiro. (Foto: Miniatur Wunderland)
Die Welt von oben
Um zum neuen „Block L“ zu gelangen, nehmen die Besucher den Weg über eine 25 Meter lange Brücke, die in 16 Metern Höhe direkt zwischen den Gebäuden der Speicherstadt verläuft. Die Betreiber der laut Guinness World Records „größten Modelleisenbahnanlage der Welt“ hatten nach eigenen Angaben bereits vor 15 Jahren die Idee eine Brücke über das Fleet zu bauen.
Die gläserne Brücke dient dabei nicht nur der Überquerung des Wassers, sondern beinhaltet auch die Sonderausstellung „Die Welt von oben“. Symbolisch fahren dort die Züge aus der „alten Welt“ in die „neue Welt“ durch neue Landschaften, die so gebaut wurden, dass die Besuchenden sie aus der Vogelperspektive entdecken können.
Dieses Video zeigt den Einzug der neuen Welt in das Miniatur Wunderland Hamburg im Zeitraffer:
Die Eröffnung der Erweiterung ist für die Betreiber jedoch erst der Anfang, denn insgesamt stehen 3.000 Quadratmeter zur Verfügung, die in den nächsten Jahren gefüllt werden sollen.
Wir haben vier Jahre unter widrigen Bedingungen an diesem kleinen fantastischen Abschnitt gebaut. Aber für uns fühlt es sich nicht so an, als ob wir nun fertig sind, sondern vielmehr, als ob es jetzt erst richtig losgeht. Mit den zusätzlichen 3.000 Quadratmetern haben wir nun Platz, uns für mindestens 10 Jahre Zeit kreativ auszutoben und noch viele weitere fantastische Welten zu bauen.Frederik Braun, Gründer des Miniatur Wunderland
Aktuell ist bekannt, dass zum Jahreswechsel 2022/2023 der Patagonien- und Antarktis-Abschnitt eröffnet werden soll. Im darauffolgenden Jahr 2024 sei der Regenwald mit Amazonas und Anden geplant, im Jahr 2025 die Karibik. Daraufhin seien Teile Asiens oder Afrikas angedacht, die über Südamerika im 4. Stock des neuen Speichers ihren Platz finden sollen.
Die Speicherstadt aus einer neuen Perspektive: Über diese Brücke geht es in den neuen „Block L“. (Foto: Miniatur Wunderland)
Schon im Jahr 2022 sollen weitere Teile des Speichers zugänglich gemacht werden. So sollen im 2. Stock ein kleines Kino, eine kleine Gastronomie und der Durchgang in die Wunderland-Virtual-Reality-Welt entstehen, die gemeinsam mit dem Europa-Park voraussichtlich unter dem Namen YULLBE Ende Februar 2022 im Erdgeschoss öffnen soll.
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