Das Hotel- und Freizeitunternehmen NagaCorp plant einen neuen Themenpark in unmittelbarer Nähe des UNESCO-Weltkulturerbes Angkor Wat in Kambodscha, und erweckt damit ernsthafte Sorgen um das Kulturgut.
NagaCorp ist ein in Hongkong ansässiges Unternehmen für Hotel- und Freizeiteinrichtungen sowie der größte Casino-Betreiber in Kambodscha. Im November 2020 hatte das Unternehmen seine Pläne für ein fast 76 Hektar großes Resort namens Angkor Lake of Wonder in unmittelbarer Nähe der Tempelanlage Angkor Wat, einer der bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt, dargelegt.
Die erste Aufbaustufe des Resorts soll unter anderem einen Wasserpark und einen Indoor-Themenpark mit Virtual- und Augmented-Reality-Erlebnissen umfassen. Außerdem soll in der ersten Phase ein Hotel mit 500 Betten und ein „Chinatown“-Areal entstehen. Dieser erste Abschnitt des 290-Millionen-Euro-Projekts soll bis 2025 abgeschlossen sein.
Erhebliche Denkmalschutz-Bedenken
Bei einer Online-Sitzung des internationalen Koordinierungsausschusses für Angkor sprachen sich die anwesenden Denkmalschutzexperten deutlich gegen das Vorhaben von NagaCorp aus. Es gefährde aufgrund seiner Größe und der Nähe zum Angkor Park den universellen Wert der Stätte. Diese sei gerade aufgrund ihrer Lage, der umliegenden Landschaft, der Umwelt und den archäologischen Fundstücken zum Weltkulturerbe ernannt worden.
Die UNESCO steht im engen Austausch mit den Behörden in Kambodscha und stellt sicher, dass bei jeglicher Entwicklung in und um den Angkor Park der Denkmalschutz und die Erhaltung des Kulturerbes im Vordergrund stehen. Jegliche Art von Entwicklungsplänen werde von dem Welterbe-Komitee in seiner 44. Sitzung im Sommer 2021 eingängig geprüft.
Der Angkor Park wurde 1992 zum Weltkulturerbe ernannt. In dem 40 Hektar großen Gebiet befinden sich Überreste verschiedener Stätten des Khmer-Imperiums. Die Fundstücke stammen aus dem Zeitraum zwischen dem neunten und dem 15. Jahrhundert.
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