Zoom Erlebniswelt engagiert sich in Erhaltungszucht alter Nutztierrassen

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Zoom Erlebniswelt Hinterwälder Rinder
Bildquelle: Zoom Erlebniswelt
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Artenschutz findet auch vor der Haustür statt, denn viele Nutztierrassen sind vom Aussterben bedroht. Mit der Erhaltungszucht von Nutztierrassen im Grimberger Hof möchte die Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen dagegen steuern.

„Im Augenblick werden bei der Produktion tierischer Nahrungsmittel nur einige wenige Hochleistungsrassen eingesetzt, die schnell mehr Gewinn einbringen“, erklärt die Zoom Erlebniswelt. „Mehr Milch, mehr Fleisch, weniger Fett, das sollten aber nicht die einzigen Kriterien für die Auswahl von Nutztierrassen von Rind bis Huhn sein.“ In Deutschland seien etwa 56 der 80 einheimischen Großtierrassen stark in ihrem Bestand gefährdet.

Daher setzte der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) gemeinsam mit dem Tierpark Arche Warder e.V. ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördertes Projekt um, das die Erhaltung alter Rassen stärkt.

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Beim „VdZ Nutztierrassenprojekt“ soll es darum gehen, bestimmte Rassen zu erhalten und die biologische Vielfalt zu stärken. Eine dieser Nutztierrassen sind die Hinterwälder Rinder. „Diese Tiere sind von ihrer Größe her kleiner als die sonst bekannten Milchkühe“, heißt es aus dem Gelsenkirchener Zoo. „Denn: Die Hinterwälder Rinder sind die kleinste Rinderrasse Europas und gelten in ihrem Bestand als gefährdet.“

Obwohl sie sehr viele positive Eigenschaften für die Landwirtschaft mitbringen, seien sie für die heutige Nutztierhaltung nicht effizient genug. „Viele alte Rassen erfüllen nicht die Ansprüche an eine moderne Landwirtschaft, wie eine hohe Milchleistung oder ein schnelles Wachstum“, berichtet Anna Bresser, Zoopädagogin in der Zoom Erlebniswelt. „Der Erhalt dieser Rassen ist aber im Hinblick auf biologische Vielfalt und unser Kulturerbe wichtig. Denn aus dem Genpool dieser Stammrassen können wir neue Züchtungen gewinnen“, so die Pädagogin weiter.

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Daher setze auch die Zoom Erlebniswelt auf eine Züchtung der Hinterwälder Rinder. „Und das mit Erfolg“, so die Verantwortlichen. „Anfang des Jahres wurde der Bulle Seppl geboren, weitere Nachzuchten sollen folgen.“ Die Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen ist Mitglied im Fleischrinder-Herdbuch Bonn e.V. Einer züchterischen Weiterentwicklung stünde so nichts mehr im Wege, erklärt der Zoo im Ruhrgebiet.

Doch es sind nicht nur die Hinterwälder Rinder, die im Grimberger Hof als gefährdete Nutztierrasse gehalten werden. Ebenso leben dort die Rotbunten Husumer Protestschweine, die Moorschnucken und auch die Deutschen Sperber. Über diese und weitere gefährdete Nutztierrassen informiert der Nutztierkoffer des VdZ (Verband der Zoologischen Gärten). Dieser kommt in der „Westenergie Zooschule“ der Zoom Erlebniswelt zum Einsatz. Illustrationen, tierische Produkte und verschiedene Gummitiere helfen, den Unterschied zwischen Haus-, Heim-, Nutz-, und Wildtier zu verstehen.

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Das Modellprojekt „Optimierung des Beitrages von VdZ Mitgliederzoos zur ex-situ in-vivo Erhaltung bedrohter einheimischer Nutztierrassen“ (2020-2023) zeige, dass Zoos erfolgreich dazu beitragen können, das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung alter Nutztierrassen zu steigern, so die Zoom Erlebniswelt. „Die Ergebnisse zeigen, dass Zoos eine Rolle beim Schutz einheimischer Nutztierrassen spielen können und die landwirtschaftliche Biodiversität stärken.“

Die Förderung des Vorhabens erfolgte aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Projektträgerschaft der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

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