Kapuzineraffen müssen Zoo Osnabrück wegen Umbaumaßnahmen verlassen

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Zoo Osnabrück Kapuzineraffen
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Die Kapuzineraffen verlassen am Donnerstag, 18. November 2021, den Zoo Osnabrück und ziehen in einen polnischen Zoo. Umbaumaßnahmen am in die Jahre gekommenen „Affenhaus“ machen den Abschied notwendig. Die Pläne für den Umbau stellt der Zoo in Kürze vor. Besucher können sich bereits jetzt auf Trampeltiere freuen.

„Das war definitiv keine leichte Entscheidung, aber für unsere Tiere ist es der beste Weg“, sagt Tobias Klumpe, zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. Kapuzineraffen gibt es bereits seit vielen Jahren im Zoo Osnabrück. „Unsere Kapuziner waren häufig ein Highlight vieler Zooführungen“, erinnert sich Klumpe. „Denn an ihnen konnten unsere Zoopädagogen anschaulich erklären, wie Primaten kommunizieren oder wie sie kleine Stöckchen oder andere einfache Mittel als Werkzeug benutzen“, so Klumpe. So war das „Affenhaus“ mit seinen aktuell elf Kapuzineraffen, ein Männchen und zehn Weibchen, seit langem ein fester Programmpunkt bei vielen Zoobesuchen, doch das altbekannte Haus ist jetzt ein Grund für die Trennung des Zoos von den Tieren.

Umbaumaßnahmen am „Affenhaus“

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„Das ‚Affenhaus‘ wurde zwischen 1971 und 1975 erbaut und trug damals noch den sperrigen Namen ‚Mehrzweckwarmhaus‘. Inzwischen ist das Haus in die Jahre gekommen und dringend renovierungsbedürftig“, erklärt Klumpe. Als das „Affenhaus“ erbaut wurde, galt in zoologischen Gärten die sogenannte Kacheloptik mit viel Beton, Stein und Fliesen als besonders modern. Gehege sollten einfach zu reinigen und die Tiere schnell zu entdecken sein. „Heute legen wir unseren Fokus auf naturnahe Gestaltungen, mit Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere und der Nachbildung ihres Lebensraums“, erklärt Klumpe. Zwar wurde auch das „Affenhaus“ seit einigen Jahren so gut es ging an diese Vorstellungen angepasst, den Charme der 70er Jahre hat es dabei aber niemals wirklich verloren. „Wir erfüllen mit den Gehegen noch alle Haltungsnormen, aber wir wünschen uns für unsere Tiere schönere Gehege. Das Haus stammt einfach aus einer anderen Zeit der zoologischen Haltung. Ein weiterer Grund ist der hohe Sanierungsbedarf. Fast 50 Jahre durchgängige Nutzung haben starke Spuren in der Bausubstanz hinterlassen“, erklärt Klumpe. Der Zoo wird das „Affenhaus“ deshalb zum Teil abreißen und den Platz für die Tiere anders verteilen. Wie genau, darüber werden die Verantwortlichen in Kürze informieren. „Die Detailplanungen laufen derzeit noch, aber sobald wir diese abgeschlossen haben, informieren wir natürlich ausführlich über die Neugestaltung des Bereichs“, sagt Thorsten Vaupel, technischer Leiter im Zoo Osnabrück. „Es geht jetzt alles relativ schnell, weil wir die Baumaßnahme aus einer Erbschaft finanzieren, die bis zum Sommer kommenden Jahres verwendet werden muss“, so Vaupel weiter. Ein Umbau des Hauses wäre sehr kostenintensiv gewesen und hätte gleichzeitig die Tierhaltung nur geringfügig verbessert.

Kapuzinerfreunden die Chance zum Abschied geben

Dass der Abschied von den Kapuzineraffen nicht allen Zoofans gefallen wird, ist den Verantwortlichen bewusst. „Wir wissen, dass an die Kapuziner viele emotionale Erinnerungen gebunden sind, bei unseren Besuchern aber auch bei vielen Mitarbeitern im Zoo. Deshalb wollen wir allen, die sich verabschieden möchten, hierzu auch die Gelegenheit geben“, so Klumpe. Noch bis einschließlich Mittwoch, 17. November 2021, wird die Gruppe im Zoo zu sehen sein. Danach zieht sie in einen polnischen Zoo, der genau wie der Zoo Osnabrück ein Mitglied der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) ist. „Dort haben sie sehr gute Haltungsbedingungen, können die ganze Gruppe gemeinsam aufnehmen und sie haben viel Erfahrung in der Kapuzinerhaltung“, erklärt Klumpe. In jedem Abschied steckt auch ein Neuanfang und so können sich die Zoobesucher bereits jetzt auf Trampeltiere freuen, die dann wieder in den Zoo einziehen werden, so Klumpe. Die beliebten zweihöckrigen Kamele musste der Zoo im Rahmen der Bauarbeiten für „Manitoba“ abgeben. Weitere Details wird der Zoo in Kürze bekannt geben.

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