Wilhelma steigert Besucherzahlen 2019: Erfolg für Stuttgarter Zoo

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Schneeleoparden Wilhelma
Bildquelle: Wilhelma Stuttgart
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Mit Rückenwind startet die Wilhelma ins neue Jahr. Der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart konnte die Zahl seiner Gäste 2019 weiter leicht steigern. 1,677 Millionen Menschen passierten die Drehkreuze.

Fast 1,68 Millionen Gäste kamen 2019 in die Wilhelma – das sind rund 14.000 mehr als 2018 (plus 0,9 Prozent) und sogar knapp 80.000 mehr als 2017 (plus fünf Prozent). Damit zählt sie weiter zur Spitze der beliebtesten Freizeiteinrichtungen in Baden-Württemberg und zu den attraktivsten Zoos in Deutschland.

„Der seit mehreren Jahren wachsende Zuspruch zeigt: Wir liegen richtig“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Der Beleg dafür durch die Zahlen ist wie ein Schulterklopfen: Bestätigung und Ansporn zugleich, den Weg weiter zu beschreiten.“

Zu dem Konzept gehöre es, die Gehege zu modernisieren, den Artenschutz zu stärken, die umweltpädagogischen Angebote weiterzuentwickeln und neue Veranstaltungen anzubieten. „Dafür ist die eine oder andere Baustelle nötig“, so der Direktor. „Die anhaltende Gunst des Publikums zeigt, dass die Menschen wahrnehmen, dass es vorangeht. Dabei stärken sie uns den Rücken. Seit der Einführung des Artenschutz-Euros macht der überwältigende Anteil der Gäste mit einer kleinen Spende mit.“ So konnte die Wilhelma ihre Unterstützung von Schutzprogrammen für bedrohte Tierarten 2019 weltweit vervielfachen.

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Die Sonderveranstaltungen wurden voriges Jahr noch stärker angenommen. Sowohl das Halloween-Event als auch „Christmas Garden“, die winterliche Illumination des historischen Parks, brachten in einer sonst geringer frequentierten Jahreszeit ein Besucherplus. „Zum einen locken wir unsere Stammgäste mit solchen Highlights ein weiteres Mal in den Park“, erklärt Kölpin. „Zum anderen erreichen wir durch alternative Angebote Event-Freunde, die sonst nicht in die Wilhelma kämen, und bringen sie auf den Geschmack, sich den Zoologisch-Botanischen Garten auch einmal regulär anzuschauen.“

Gleich das Frühjahr bot 2019 einige attraktive Neuzugänge: Ein Tausch bei den Schabrackentapiren brachte das Weibchen Maya aus dem Zoo in Edinburgh nach Stuttgart, während der Bulle „Ketiga“ nach Rotterdam wechselte. Die Maya bildet künftig mit dem in der Wilhelma verbliebenen Bullen „Penang“ ein Zuchtpaar, damit es Nachwuchs der äußerst seltenen Tierart gibt. Charismatisch ist das Fennek-Brüderpaar „Jakub“ und „Marek“: Die beiden jungen Wüstenfüchse kamen aus der tschechischen Stadt „Jihlava“ und betören mit ihren unglaublich großen Ohren. Zum stärksten Publikumsmagneten avancierte jedoch zweifelslos der Neuling Frederick: Mit 4,31 Metern Länge und 520 Kilo Gewicht ist er das größte Krokodil Deutschlands. So reibungslos seine rund 21.500 Kilometer lange Anreise aus Australien verlief, so aufreibend waren die letzten 100 Meter. Die fast eine Tonne wiegende Transportkiste durchs Aquariumsgebäude ins Krokodilgehege zu navigieren, erwies sich als fünfstündige Millimeterarbeit. Der im neuen Umfeld zunächst erstaunlich schüchterne Koloss zeigte sich erst nach vier Wochen den Besucherinnen und Besuchern regelmäßig. Bei der späteren Zusammenführung mit dem Leistenkrokodil-Weibchen war es dann auch die „nur“ rund drei Meter messende und 100 Kilo wiegende Tong, die die Initiative ergriff.

Viel beachtet wurde im Herbst die Rückkehr eines Jaguars in die Wilhelma. Sechs Jahre nachdem die legendäre schwarze „Petra“ 2013 in extrem hohem Alter gestorben war, zog im Oktober die gefleckte Katze „Taima“ aus dem Sóstó Zoo in Ungarn ein. Mit Tiger, Löwe, Leopard, Schneeleopard und jetzt Jaguar sind wieder alle fünf Großkatzen der Welt zu sehen.

Auch von den angestammten Wilhelma-Tieren gab es viel zu berichten: Besonders wertvoll waren 2019 der doppelte Nachwuchs bei den – in der Natur bereits ausgestorbenen – Säbelantilopen, die beiden Menschenaffen-Babys bei den Bonobos sowie – als Höhepunkt aus zoologischer Sicht – die beiden Welpen der Schneeleoparden. Hier bekam das Zuchtpaar gleich im ersten Jahr auf der neugebauten Gebirgsanlage ein Kätzchen und ein Katerchen. Zumindest für die Wilhelma selten waren auch das erste Känguru-Baby seit fünf Jahren, die ersten Kahnschnabel-Küken seit zehn Jahren sowie die allererste erfolgreiche Brut bei den Wiedehopfen.

Bei einem Bestand von 11.000 Tieren gehören Todesfälle zum Leben. Denkwürdigster Verlust war der Tod von Panzernashorn Sani. Einst als Staatsgeschenk des damaligen Königreichs Nepal nach Stuttgart gelangt, hatte die Kuh zu den Gründungsmitgliedern des Erhaltungszuchtprogramms der europäischen Zoos gehört und mit sechs Kälbern erheblich zum Überleben ihrer Art beigetragen. Sie erlag im Oktober mit 26 Jahren einer Krebserkrankung.

Ein Kooperationsprojekt der Abteilungen Zoologie, Botanik, Parkpflege, Technik und Umweltbildung sorgte bei der Bundesgartenschau in Heilbronn für einen Hingucker. Die australische Landschaft mit Forscherhütte, Windrad und Tierskulpturen war einer der Glanzpunkte auf der BUGA. Damit warb die Wilhelma bereits für eines ihrer spannendsten Projekte: die Einrichtung einer Terra Australis. Nach dem Abriss des ehemaligen Jungtieraufzuchthauses und dem Umbau des alten Menschenaffenhauses entstehen an deren Stelle ein Haus und Außenanlagen für Koalas, Baumkängurus und andere australische Tierarten.

Während die Arbeiten dafür, die voraussichtlich bis Ende 2021 benötigen werden, gerade begonnen haben, wurde die aufwendige Sanierung des Seelöwenbeckens im Herbst abgeschlossen. Somit laufen die beliebten kommentierten Fütterungen wieder am alten Ort vor der Krokodilhalle. Etappenweise entstehen die neuen Asienanlagen im oberen Parkteil. Die beiden Gehege für die Mesopotamischen Damhirsche sowie die Kamele sollen zu Ostern bezugsfertig sein. Die Trampeltiere erhalten als Mitbewohner dann Yaks. Eine Neugestaltung erfahren derzeit die Spielplätze im Wilhelma-Park. Die Station vor dem künftigen Australienhaus wurde zum Jahresende mit Elementen der BUGA-Installation aufgefrischt. Der Hauptspielplatz vor dem Amazonienhaus wird im ersten Quartal 2020 mit südamerikanischem Motto neu möbliert. Und der Parcours der Kinderturn-Welt bekommt im oberen Abschnitt des Parks eine neue Station mit einem Holztiger. Auch der ist schon ein Fingerzeig auf die Zukunftspläne, in der Nähe ein Landschaftsgehege für Tiger zu errichten.

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