So soll das Fränkische Wunderland in Plech für eine Neueröffnung als Freizeitpark gerettet werden

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Fränkisches Wunderland Westernstadt Kulisse
Bildquelle: Fränkisches Wunderland
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Der seit 2014 geschlossene Freizeitpark in Plech steht vor schicksalhaften Entscheidungen. Die aktuelle Pächterin stellt einen 5-Stufen-Plan für eine Wiederbelebung und Neueröffnung vor. Ob sie diesen umsetzen darf, hängt von der Gemeinde ab.

Die Achterbahn hat vor über einem halben Jahrzehnt ihre letzten Runden gedreht und auch das Riesenrad steht längst nicht mehr. Seit dem Ende der Saison 2013 befindet sich das Fränkische Wunderland in Plech im Norden Bayerns im Dornröschenschlaf. Ob es jemals als Freizeitpark wieder erwachen wird, ist unklar.

Die aktuelle Betreiberin möchte das Fränkische Wunderland wiederbeleben und als modernen Freizeitpark wieder eröffnen – wenn die Gemeinde den Pachtvertrag verlängert und der Pächterin einen späteren Kauf des Geländes ermöglicht.

Aktuell ist das Fränkische Wunderland durch die Kansas City Management GmbH von Birgit Hübner gepachtet. Erhält sie weiterhin die Möglichkeit zur Pacht, könnte das Fränkische Wunderland bereits 2022 wieder eröffnet werden – zumindest in Teilen. Als erster Schritt eines fünfstufigen Öffnungsplans sollen rund 15.000 Quadratmeter rund um den Eingangsbereich auf Vordermann gebracht und um eine Bühne für Veranstaltungen erweitert werden.

Die Bildergalerie im Anschluss zeigt, wie das Fränkische Wunderland aktuell aussieht:

Fränkisches Wunderland: Zukunft als Freizeitpark ungewiss

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Birgit Hübner ist Unternehmerin aus der Region und möchte den Freizeitpark in einer Kombination aus altem Charme und modernen Attraktionen wieder zum Leben erwecken. Dafür möchte sie Planungssicherheit und das Gelände für eine langfristige Nutzung von der Gemeinde Plech abkaufen.

Die Gemeinde Plech möchte das Gelände auch verkaufen – am besten so schnell wie möglich. Doch Hübner benötigt Zeit, um mit Investoren Details für einen endgültigen Kauf abzuwickeln. Sie möchte das Gelände daher für einige weitere Jahre pachten. Eine Verpachtung wiederum möchte der Gemeinderat nicht – weil auch die Gemeinde mit einem Verkauf sicherer wäre. Der aktuelle Pachtvertrag läuft in wenigen Wochen aus.

Birgit Hübner möchte die Gemeinde von einer zukünftigen weiteren Nutzung des Geländes als Freizeitpark überzeugen und kämpft für eine Erneuerung des Pachtvertrags, um mit Investoren einen ordentlichen Kauf planen zu können. Andernfalls, befürchtet Hübner, könnte die Fläche im Zuge eines schnellstmöglichen Verkaufs an einen Käufer gehen, der kein Interesse am Betrieb eines Freizeitparks hegt. Durch die Nähe zur Autobahn A9 eigne sich das Areal etwa für einen Gewerbepark.

Masterplan für Neueröffnung als Freizeitpark

Am 29. November 2021 hat Birgit Hübner einen Masterplan vorgestellt. Dieser zeigt, wie das Fränkische Wunderland in Zukunft als Freizeitpark wiedereröffnet werden soll – Stück für Stück über fünf Jahre.

Birgit Hübner Kansas City Management GmbH Masterplan

Birgit Hübner stellt ihren Stufenplan für eine Neueröffnung des Freizeitparks in Plech vor. (Foto: Thomas Frank, Parkerlebnis.de)

Zuerst soll der Bereich rund um den Eingang erneuert und ausgebaut werden. Dieser soll schließlich auch als „Eventareal“ dienen und unter anderem eine Bühne erhalten. Zahlreiche neue Spielgeräte wie eine Drachenschaukel und ein Wikingerschiff sowie Flächen zum Verweilen, ein Kinder-Wasserspielplatz, eine Go-Kart-Anlage und Gehege für Kleintiere gehören zu ersten Stufe des Restarts.

Die zweite Stufe sieht 2023 die Revitalisierung des Märchenwaldes vor. Die Märchen sollen in diesem Zuge auch neu vertont werden – inklusive internationalen Sprachausgaben, um etwa Gäste aus Tschechien anzusprechen. Ebenfalls in der zweiten Stufe soll eine neue Fahr-Attraktion auf der Fläche der ehemaligen Achterbahn „Kansas City Express“ errichtet werden.

Zum Start der Saison 2024 soll im dritten Schritt das Indianerdorf wiedereröffnet werden. Hierfür soll unter anderem das Erdhaus erneuert und winterfest gemacht werden. Auch in Zukunft sollen Gäste hier nicht auf Indianer-Vorführungen verzichten müssen. Dafür seien Bereits Kontakte nach Mexico geknüpft.

Bis 2025 will das Fränkische Wunderland auf 50.000 Quadratmeter erlebbare Fläche wachsen – etwa die Hälfte des gesamten zur Verfügung stehenden Geländes. In diesem Jahr soll dann die Geisterstadt in einem sanierten und erweiterten Zustand wiedereröffnet werden.

2026 soll schließlich der abgelegendste Teil der Westernstadt – die sogenannte „Jefferson-Street“ – saniert und renoviert werden. Die Fläche ist vergleichsweise gering, erfordere jedoch einen hohen Aufwand, um Gebäude wie die Bank oder das Büro des Sherriffs wieder instand zusetzen.

So soll der Freizeitpark schrittweise wiederbelebt werden und gesund wachsen.

Dieses Video gibt einen Blick auf den aktuellen Zustand des Fränkischen Wunderlands als verlassener Freizeitpark:

Alles hängt an der Gemeinde

Birgit Hübner hat ein Konzept für eine Wiederbelebung und Neueröffnung des Freizeitparks in Plech vorgelegt, für das sie jetzt noch Planungssicherheit in Form eines weiteren Pachtvertrags und der Zusage einer langfristigen Möglichkeit zum Erwerb des Geländes von der Gemeinde benötigt.

Erhält Hübner diese Planungssicherheit, könnte das Fränkische Wunderland bereits zum Start der Saison 2022 wieder Gäste empfangen. Für einen tragfähigen Betrieb müssten rund 570 Gäste täglich den Freizeitpark in Plech besuchen. Im ersten Öffnungsschritt soll der Eintritt 5 Euro für Kinder und 10 Euro für Erwachsene betragen.

In den ersten Jahren der Schritt-für-Schritt-Öffnung sollen im Schnitt knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigt werden. Langfristig sieht das Vorhaben von Hübner Potential für rund 270 Beschäftigt im Fränkischen Wunderland.

Erhält Hübner keine langfristige Perspektive, das Fränkische Wunderland erst pachten und schließlich kaufen zu können, sieht sie das Vorhaben als endgültig gescheitert. Was dann mit der Fläche geschieht, ist unklar. Die Unternehmerin bittet die Gemeinde um eine Mitteilung bis 10. Dezember 2021.

Die Möglichkeit, den verlassenen Freizeitpark als Löst Place zu besuchen, wurde aufgrund der ungewissen Zukunft bereits eingestellt.

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