Grünen-Landtagskandidatin über Phantasialand-Erweiterung: „Das Phantasialand kommt gut zurecht mit der vorhandenen Fläche“

Simone Spicale, Direktkandidatin der Grünen für den Rhein-Erft-Kreis III bei der Landtagswahl 2022 in Nordrhein-Westfalen, hat sich rund drei Wochen vor der Wahl auf Social Media zu den Erweiterungsplänen des Phantasialand positioniert. Mittlerweile hat sie ihren Beitrag gelöscht.

Spicale ist bei der Landtagswahl Direktkandidatin für Erftstadt, Wesseling, Teile Kerpens und Brühl, also die Stadt, in der das Phantasialand unmittelbar angesiedelt ist. Über den Freizeitpark äußerte sie sich in einem mittlerweile gelöschten Beitrag in den sozialen Medien, da sie von der Brühler Ortsgruppe der unabhängigen Organisation Parents for Future (P4F) zu den schon lange bestehenden Erweiterungswünschen des Phantasialand befragt wurde.

Auf die Frage, wie sie zu einer potentiellen Phantasialand-Erweiterung stünde, antwortete Spicale in dem Beitrag, der vor der Löschung nur rund zwei Stunden lang sichtbar war:

Das Phantasialand kommt gut zurecht mit der vorhandenen Fläche. Vieles von dem, was das Phantasialand bietet, wird auch durch Spielekonsolen mittels Virtual Reality angeboten. Was am Ende nicht simuliert werden kann, sind die Fahrgeschäfte mit dem Spiel mit der Schwerkraft. Diese ab und an mit neuen virtuellen Welten zu hinterlegen ist kein Hexenwerk. So können die Angebote attraktiv und abwechslungsreich gehalten werden!Simone Spicale, Direktkandidatin der Grünen

Während das Phantasialand schon seit langer Zeit durch eine Erweiterung der Fläche neue Angebote entwickeln möchte, schlägt die Grünen-Kandidatin also vor, bestehende Attraktionen in Virtual-Reality-Welten einzubetten, um die Erlebnisse der Gäste flexibel und einfach austauschen zu können – eine Vorgehensweise, die allerdings nicht zu der Philosophie, der langjährigen Tradition und den Ansprüchen des Brühler Freizeitparks passen würde.

Obwohl das Phantasialand mit der Eröffnung der VR-Achterbahn „Crazy Bats“ 2019 tatsächlich schon einmal von seiner Linie abgewichen ist, liegt das Hauptaugenmerk des Freizeitparks auf physisch erlebbaren, dreidimensionalen Themenwelten, in welche Gäste körperlich und nicht mit VR-Brille vor den Augen eintauchen können. Die Sichtweise von Spicale, die gar eine Spielekonsole zum Vergleich heranzieht, wird man im Park daher kaum teilen.

Während die Grünen-Kandidatin keinen Erweiterungsbedarf für das Phantasialand sieht, forderte sie in ihrem Beitrag indirekt auch den Bau von Ladesäulen für Parkgäste, die mit einem E-Auto anreisen. Tatsächlich ist der Bestand von E-Ladesäulen vor Ort gering, wenngleich zu bedenken ist, dass ein Großteil des Parkplatzes gar nicht dem Park gehört.

Auch im Hinblick auf die Shows und die Kurzurlaube ist das Phantasialand bereits heute gut gerüstet. Allerdings muss sich das Phantasialand darauf einstellen, dass die Besucher in wenigen Jahren erwarten werden, dass sie ihre E-Autos aufladen können, um wieder nach Haus zu fahren. Das geht in einem Parkhaus, Fläche dafür haben sie vom Landesbetrieb Wald und Forst angeboten bekommen (rechts von der Berggeiststraße östlich der Autobahn).Simone Spicale, Direktkandidatin der Grünen

Das Phantasialand kämpft bereits seit über 20 Jahren für eine Erweiterung, durch die man sich als Kurzurlaubsziel etablieren und hunderte neue Arbeitsplätze schaffen möchte. Da in Brühl zurzeit ein Mehrheitsbündnis aus SPD und Grünen regiert, das sich gegen die Erweiterung stellt, wird der Kampf jedoch voraussichtlich noch einige Jahre länger andauern.

Mittlerweile hat Simone Spicale ihren Beitrag aus den sozialen Medien entfernt und noch am selben Abend einen neuen Post mit identischem Text, aber anderem Bild veröffentlicht.

Der mittlerweile gelöschte Beitrag enthielt eine eindeutige Antwort. (Screenshot: Parkerlebnis.de)

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