Steve Van den Kerkhof von Freizeitpark-Gruppe Plopsa nach Vorwürfen des übergriffigen Verhaltens entlassen

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Steve Van Den Kerkhof Plopsa entlassen
Bildquelle: Plopsa
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Nach über 20 Jahren bei der Freizeitpark-Gruppe Plopsa muss Geschäftsführer Steve Van den Kerkhof gehen. Die Entscheidung des Mutterkonzerns Studio 100 folgt auf eine unabhängige Untersuchung innerhalb des Unternehmens. Van den Kerkhof war auch Geschäftsführer des deutschen Holiday Park.

Studio 100, der belgische Mutterkonzern hinter der Freizeitpark-Gruppe Plopsa, trennt sich von dem langjährigen Geschäftsführer der Freizeitpark-Sparte. „Die Zusammenarbeit mit CEO Steve Van den Kerkhof wurde beendet“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Entscheidung folgt auf auf eine unabhängige Untersuchung durch die Anwältin Christine Mussche, welche Studio 100 eingeleitet hatte.

Der Untersuchung voraus gingen anonyme Vorwürfe des grenzüberschreitenden Verhaltens von hochrangigen Plopsa-Managern gegenüber Mitarbeitenden, die in der belgischen Zeitung De Tijd veröffentlicht wurden. Über 40 Betroffene berichteten von einem „kranken Betriebsklima“ mit Beleidigungen, Beschimpfungen, Mobbing und maßlosem Arbeitsanspruch. Als hauptverantwortlich für diese Vorfälle wurden Van den Kerkhof sowie zwei seiner Direktoren genannt.

Steve Van den Kerkhof seit 2000 bei Plopsa

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Studio 100 holte Steve van den Kerkhof im Jahr 2000 an Bord. Unter seiner Führung legte die Freizeitpark-Gruppe Plopsa ein schnelles Wachstum hin. Unter anderem wurde im Jahr 2010 der deutsche Holiday Park im rheinland-pfälzischen Haßloch übernommen und die Expansion von Plopsa in Osteuropa eingeleitet.

So wurde 2018 mit dem Majaland Kownaty der erste Plopsa-Freizeitpark in Polen eröffnet, 2022 folgte das Majaland Warschau. In Danzig soll 2024 das dritte Majaland Polens eröffnet werden. 2021 kam mit dem Majaland Prag zudem der erste Plopsa-Freizeitpark in Tschechien dazu.

Unter Van den Kerkhof hat Studio 100 in seiner Freizeitpark-Sparte mehrere Hundert Millionen Euro investiert und sein Portfolio von Freizeitparks auch auf Wasserparks und Hotels erweitert. Er galt als das Gesicht von Plopsa in der Öffentlichkeit.

Die „dunkle Seite“ des Plopsa-Wachstums

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De Tijd sprach von der „dunklen Seite“ der Freizeitpark-Gruppe, auf der sich Mitarbeitende oft gedemütigt oder verängstigt fühlten. So soll auch Personal während Besprechungen vor versammeltem Kollegium lächerlich gemacht worden sein. „Es geht oft um Menschen, die sich nicht in Van den Kerkhofs System einbringen können oder wollen“, hieß es in der Recherche. Manager würden die Grenze überschreiten, indem sie Menschen als inkompetent bezeichnen.

Aussagen von Betroffenen handeln nicht nur von Erniedrigungen, sondern auch von einer außerordentlichen Anspruchshaltung des Managements. Infolge derer hätten einige der Befragten mit Burnout oder Depressionen zu kämpfen. Wochen mit bis zu 100 Arbeitsstunden seien keine Ausnahme gewesen, ebenso wenig wie Telefonate noch nach 22 Uhr.

Studio 100: „Hoffen, dieses Blatt wenden zu können“

Der Konzern äußert sich nicht direkt zu den Vorwürfen. Sie werden weder dementiert noch bestätigt. Auch wurden keine Details zu den Ergebnissen der Untersuchung genannt.

„Die vergangene Periode gibt uns Anlass zum Nachdenken. Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit das Arbeitsumfeld innerhalb der Studio-100-Gruppe positiv und angenehm ist und bleibt“, so Hans Bourlon und Gert Verhulst, Gründer beziehungsweise Geschäftsführer von Studio 100. „Im Interesse unserer Mitarbeiter werden wir über alle Maßnahmen zunächst intern kommunizieren. Gemeinsam mit dem gesamten Plopsa-Team hoffen wir, dieses Blatt wenden zu können. Wir werden uns mit vollem Elan an die Arbeit machen, um das zu tun, was Plopsa am Herzen liegt: unseren Besuchern einen unvergesslichen Tag in einem unserer fantastischen Parks zu bieten.“

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Als Reaktion auf die Berichte wurde auch eine Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft eingeleitet. Van den Kerkhof selbst bestreitet, Mitarbeitende schlecht behandelt zu haben. Gegenüber dem niederländischen Branchenmagazin Looopings erklärt er, „der gerichtlichen Untersuchung des Arbeitsstaatsanwalts weiterhin mit Zuversicht“ entgegenzustehen. „Darüber hinaus möchte ich den Mitarbeitern von Plopsa für die großartigen Leistungen der letzten 23 Jahre danken.“

Auf seinem persönlichen Instagram-Kanal zeigt sich Van den Kerkhof stolz auf die Erfolge der Freizeitpark-Gruppe: „Ich bin stolz auf das, was wir mit Plopsa erreicht haben – die beste Achterbahn meines Lebens in den letzten 23 Jahren.“

Nach der Entlassung von Steve Van den Kerkhof übernimmt Koen Clement, Vorsitzender des Verwaltungsrats von Studio 100, vorerst die laufenden Geschäfte von Plopsa.

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