Zum Ende der von der Corona-Pandemie überschatteten Saison 2020 verzeichnet der Freizeitpark Efteling im niederländischen Noord-Brabant einen Verlust in Rekordhöhe. Die Lage wird als "sehr ernst" eingestuft.
Fons Jurgens, Vorstandsvorsitzender von Efteling, bezifferte den Verlust in der Saison 2020 mittlerweile auf 17 Millionen Euro. In den 69 Jahren Parkgeschichte sei dies der größte Verlust, den der niederländische Freizeitpark jemals verschmerzen musste. Die Pläne zum Ausgleich dieses Negativergebnisses sind drastisch, seien laut Efteling aber notwendig.
Der Freizeitpark Efteling war 2020 wie viele andere Parks von den Schließungen zwecks der Eindämmung des Coronavirus betroffen. Insgesamt musste Efteling in diesem Jahr fast 14 Wochen lang geschlossen bleiben. Ein ungewohntes Szenario, da der Freizeitpark seit dem Jahr 2010 durchgängig geöffnet war. „2020 war ein bizarres Jahr und ich denke mit gemischten Gefühlen daran zurück. Es war ein Jahr voller Sorgen, aber ich bin auch stolz auf die enorme Loyalität aller Efteling-Kollegen“, blickt Fons Jurgens auf 2020 zurück.
Zudem musste Efteling ein umfassendes und kostenintensives Hygienekonzept entwickeln, um überhaupt während der Pandemie öffnen zu dürfen. In Kombination mit der geringeren Kapazität während der Öffnungszeiten reichten die Einnahmen am Ende des Jahres nicht aus – trotz der Unterstützung durch die Regierung und der Stiftung Naturpark Efteling.
Trennwände, Markierungen und Umleitungen – enormer Aufwand wurde betrieben, um den Freizeitpark Corona-konform öffnen zu können. (Foto: Marc Keller, Parkerlebnis.de)
Eigentlich hätte in naher Zukunft bereits die erste neue Attraktion im Rahmen des Expansionsplans „Welt von Efteling 2030“ eröffnen sollen. Jegliche Erweiterungsvorhaben sind aber nun vorerst auf Eis gelegt. Aufgrund der ernsten Lage wurden nur 30 Prozent der geplanten Investitionen getätigt und für 2021 nur 27 statt ursprünglich 85 Millionen Euro eingeplant.
Neuheiten 2021 in Efteling
Die bereits begonnenen Arbeiten für Neuheiten sollen aber weiterhin im Jahr 2021 abgeschlossen werden. So soll die Renovierung von über 100 Zimmern im Efteling Hotel am 8. März fertiggestellt sein und der inklusive Spielwald „Nest!“ soll wie geplant im Sommer eröffnet werden. Auch die Eröffnung der „Bäckerei Krümel“ in der Nähe der erst 2020 eröffneten Doppel-Achterbahn „Max & Moritz“ ist weiterhin für den kommenden Winter geplant.
Der inklusive Spielwald „Nest!“ soll weiterhin im Sommer 2021 eröffnen. (Foto: Efteling)
Auch die Mitarbeiter von Efteling bekommen die Auswirkungen der Einsparungen zu spüren: Bereits im August wurden 15 Mitarbeiter des Bereichs Theater und Veranstaltungen entlassen. Bestehende Mitarbeiter müssen sich darüber hinaus auf ausbleibende Gehaltserhöhungen und keine Verlängerung befristeter Verträge einstellen. Außerdem werden freie Stellen weitestgehend intern besetzt.
Fons Jurgens sieht im Verlauf des letzten Jahres jedoch auch Positives: „2020 gab uns auch Zeit, Wartungsarbeiten außerhalb der Sicht des Gastes durchzuführen. Von den Mitarbeitern gingen spontane Initiativen aus, wie das ‚Efteling Fairytale Dinner‘ und der Efteling-Webshop “t Pakhuys‘. Darüber hinaus haben wir eine wertvolle Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtungen aufgebaut.“
Fons Jurgens betrachtet das zurückliegende Jahr mit gemischten Gefühlen. (Foto: Efteling)
Trotz der enormen Verluste wird Efteling die Preise für Tagestickets und Jahreskarten 2021 nicht erhöhen. Damit bedankt sich der Freizeitpark bei der Treue seiner Abonnenten über die schwierige Saison hinweg.
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2 Kommentare
Aha, deswegen zahlt der Holiday Park (gehört wie Efteling zur Plopsa-Gruppe) mein nach zwei Jahren abgelaufenes Ticket nicht aus. Auch eine Anrechnung auf ein neues Ticket wollen die nicht machen, trotz BGB und Verbraucherrechte.
Das ist leider nicht korrekt, Efteling ist eigenständig und hat nichts mit der Plopsa-Gruppe zu tun. 🙂