„Das Geld ist ausgegangen“: Efteling legt Expansionspläne auf Eis

"Jetzt zu expandieren fühlt sich nicht richtig an" - als Folge von Einbußen in Millionenhöhe legt Efteling seine Erweiterungspläne vorerst auf Eis.

Eigentlich sollte im Freizeitpark Efteling bereits 2020 die erste neue Attraktion auf der acht Hektar großen Erweiterungsfläche östlich des Parks eröffnen. Doch der Staatsrat hatte sich aufgrund der Besorgnis der Bürger gegen eine Genehmigung der „Welt von Efteling 2030“ entschieden. Der Alternativplan sah eine „Erweiterung in kleinen Teilen“ vor – doch auch diese ist jetzt bis auf Weiteres verschoben.

Fons Jurgens hat früher an den Attraktionen gearbeitet und ist seit 25 Jahren in Efteling tätig. (Foto: Efteling)

„Auch wenn wir bald anfangen dürften, könnten wir es nicht machen“, sagte General Manager Fons Jurgens gegenüber dem Brabants Dagblad. Selbst wenn der Richter nächsten Monat grünes Licht gäbe, müssen alle noch eine Weile auf die geplante Achterbahn warten. „Das Geld ist für eine Weile ausgegangen“, sagt er weiter.

Als Folge der Corona-Pandemie sah Efteling sich gezwungen, einige Arbeitsplätze zu streichen. Des Weiteren wurden Investitionen in Millionenhöhe notwendig, um den Freizeitpark für eine Öffnung inmitten einer Pandemie vorzubereiten. So mussten zum Beispiel alle Wartebereiche mit Trennwänden ausgestattet und teilweise sogar über provisorische Anbauten umgeleitet werden.

Trennwände, Markierungen und Umleitungen – enormer Aufwand wurde betrieben, um den Park öffnen zu können. (Foto: Marc Keller, Parkerlebnis.de)

Efteling erhielt zu Beginn der Krise mehr als 9 Millionen Euro an Beihilfen (hauptsächlich Lohnkosten). Nach Wiederaufnahme des Gästebetriebs stand dem Park jedoch keine weitere Unterstützung mehr zu, da nun wieder Geld verdient wurde – wenn auch erheblich weniger als zuvor, denn Efteling läuft nur auf 40 Prozent Kapazität.

Eine kostengünstigere, einfachere Version der Erweiterung kommt für Fons Jurgens nicht in Frage. „Weniger Dekoration ist Efteling unwürdig. Das ist wirklich nicht möglich“, antwortet er. „Thematisierung ist ein Teil von uns. Genau die Art der Dekoration, das Auge fürs Detail, macht diesen Park zu etwas Besonderem. Das kann wegen Corona nicht verschwinden. Dafür würden wir sehr hart bestraft. Und das zu Recht.“, begründet er gegenenüber der Zeitung.

Die Doppel-Achterbahnen „Max & Moritz“ entstanden auf dem alten Gelände des abgerissenen „Bob“. (Foto: Alexander Louis, Parkerlebnis.de)

Geplant war ursprünglich, mit der Erweiterung die Rekordmarke von sieben Millionen Besuchern im Jahr zu erreichen und sich damit an die europäische Spitze zu setzen. Stattdessen werden nun alle verfügbaren Mittel zur Aufrechterhaltung des Parks eingesetzt. Ein endgültiges Aus für die Erweiterungspläne bedeutet das aber nicht. „[…] die Pläne haben sich nicht geändert, obwohl das Geld jetzt aufgebraucht ist.“, so Fons Jurgens.

Die Grafik zeigt, in welche Richtung Efteling wachsen möchte. (Foto: Efteling)