Europa-Park setzt Sponsoring durch Nord Stream 2 mit sofortiger Wirkung aus

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blue fire Europa-Park Felsen in Island
Bildquelle: Europa-Park
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Der Europa-Park setzt die Zusammenarbeit mit dem russischen Gas-Konzern Gazprom mit sofortiger Wirkung aus. Die Entscheidung folgt auf die Eskalation der Ukraine-Krise.

Die Achterbahn „blue fire Megacoaster“ trägt ab sofort nicht mehr den Namenszusatz „powered by Nord Stream 2“. Die Pipeline gehört zur Mehrheit einem Tochter-Unternehmen des staatlichen russischen Erdgas-Konzerns Gazprom. Auch der „Nord Stream 2 Dome“, in dem die Gäste einen Einblick in die Unterwasserwelt der Ostsee bekommen sollen, werde zukünftig keine namentliche Verbindung mehr zur Pipeline haben und „blue fire Dome“ heißen.

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Aufgrund der aktuellen Situation wurden bereits vor wenigen Tagen die Forderungen von Fans laut, dass die Zusammenarbeit mit den Unternehmen beendet werden sollte. Die Verantwortlichen des Europa-Park ließen zunächst verlauten, dass man sich „nicht an politischen Debatten“ beteilige und „streng zwischen Politik und Wirtschaft“ trenne. Jedoch sei man bereits „in Gesprächen mit Nord Stream 2“ gewesen.

Nur kurze Zeit später, nach der Eskalation der Ukraine-Krise, wurde allerdings mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit ausgesetzt werde.

Aufgrund der aktuellen Situation haben der Europa-Park und Nord Stream 2 ihre Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung ausgesetzt.Europa-Park

Seit 2020 „powered by Nord Stream 2“

Bereits wenige Monate nach der Eröffnung des „blue fire Megacoaster“ im Jahr 2009 teilten die Verantwortlichen des Europa-Park mit, dass man zukünftig mit dem russischen Energie-Konzern Gazprom zusammenarbeiten werde. Die Bahn erhielt daraufhin den Zusatz „powered by GAZPROM“ und die Wagen zierte das Logo des Konzerns. Im Wartebereich der Bahn wurde Gazprom zudem genauer vorgestellt.

Zur Saison 2020 erhielt die Achterbahn ihre Umbenennung mit dem neuen Sponsor Nord Stream 2. Statt sich auf den Konzern zu fokussieren, zeigte der Wartebereich von nun an die Unterwasserwelt der Ostsee und eine Reise von Deutschland nach Russland.

Europa-Park Blue Fire Logo 2022

Das neue Logo des „blue fire Megacoaster“ ohne Sponsoreninformationen. (Foto: Europa-Park)

Forderung nach weiteren Anpassungen

Trotz der Trennung vom Sponsoring durch Nord Stream 2 sind weitere Verbindungen zu Russland im Park zu finden. So gibt es im Park einen kompletten russischen Themenbereich, der auch die Achterbahn „Euro-Mir“ beinhaltet. In den sozialen Medien tauchen Forderungen von Fans auf, dass alle Attraktionen und der gesamte Themenbereich – ähnlich wie die „Dschungel-Floßfahrt“ – umgestaltet werden sollten.

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Von offizieller Seite wurde mitgeteilt, dass „alle weiteren Schritte im Moment genau“ geprüft würden. So könne man „bis zum Saisonstart nicht alle Attraktionen, die ein Russland-Thema haben, umgestalten“. Dies liege unter anderem an den bisherigen Bauarbeiten und der knappen Zeit bis zur Saison-Eröffnung.

Mit den ganzen laufenden Bauarbeiten würden wir es alleine zeitlich nicht schaffen, dies bis zum Saisonstart umzusetzen.Europa-Park

Der Saisonstart des Europa-Park ist für den 26. März geplant. Erstmals wird es bereits eine Woche vorher ein „Pre-Opening-Wochenende“ geben (vergleiche Freizeitpark-Saisonstarts 2022).

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1 Kommentar

  • Es wurde höchste Zeit. So gern ich den Europa Park mag, hier hat man sich in Rust wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Die Verlautbarungen zu Wirtschaft und Politik waren angesichts der Situation Anfang der Woche völlig deplatziert.

    Dieses Sponsoring war von Anfang an aus vielen Gründen fragwürdig:
    – Was hat Gazprom mit Island zu tun?
    – Was hat Island überhaupt mit Erdgas zu tun?
    – Kann man wirklich komplett ignorieren, wie viel Politik im “Wirtschaftsunternehmen“ Gazprom steckt?

    Aber selbst, wenn man das über die Jahre nicht sehen wollte, hat der Europa Park hier definitiv in vielen Momenten den selbstbestimmten Absprung verpasst. Man hatte mehrere Wochen der langsamen Eskalation Zeit. Spätestens am Dienstag dieser Woche, als die Zertifizierung der Pipeline ausgesetzt wurde, hätte man jedoch handeln müssen. Erst nach dem Einmarsch und den ersten Bomben zu reagieren, ist traurig und beschämend.